Kann man mit einem Spielfilm ein Verbrechen begehen? Wer trägt die Verantwortung für das kollektive Werk? Wo liegt die Grenze zwischen Korruption und legitimer Wahrung des Eigeninteresses, zwischen Feigheit und berechtigter Angst? Wie blind können Menschen sich für die Auswirkungen ihres Tuns stellen, wie gehen sie mit ihrer Schuld um? Mit solchen Fragen setzt sich Horst Königstein ("Treffpunkt im Unendlichen", "Verkauftes Land") in seinem Doku-Drama auseinander, in dem es durch Filmausschnitte, Interviews und Spielszenen den Prozessverlauf und die Entstehung des Films lebendig werden lässt. Es entsteht ein Mosaik widersprüchlicher Perspektiven und Meinungen; eine vielschichtige Studie über die Biegsamkeit des Rückgrats, über moralische Schizophrenien, selbstgebastelte Halbwahrheiten, Zwang und Schuld.