17.05.2021 Schauspieler und Buchautor

Markus Knüfken

Von Sarah Schneidereit
Andreas Knüfken hat gemeinsam mit Andreas Winkelmann ein Buch geschrieben.
Andreas Knüfken hat gemeinsam mit Andreas Winkelmann ein Buch geschrieben. Fotoquelle: Andrea Lion Knüfken

Schauspieler Markus Knüfken hat sich mit dem Bestseller- und Krimiautor Andreas Winkelmann zusammen auf eine Reise durch Europa begeben. Herausgekommen ist das Buch "Wilder wird's nicht", das im Rowohlt-Verlag erschienen ist. Im Gespräch mit prisma verrät Markus Knüfken, was das Reisen für ihn bedeutet.

Sie haben "Wilder wird’s nicht" mit Andreas Winkelmann unter dem Einfluss der Pandemie geschrieben. Wie war das für Sie, als auf einmal das Reisen nicht mehr möglich war?

Andreas und ich hatten für Sommer 2020 eine zweiwöchige Wandertour in Montenegro geplant. Dort gibt es ja die tiefste Schlucht Europas und den größten Fjord des Mittelmeers. Wir hatten uns wirklich sehr auf die wilde und spektakuläre Natur gefreut, aber man muss immer das Beste aus einer Situation machen, also haben wir uns ins Seekajak gesetzt und sind für zwölf Tage über die Dänische Südsee und die Schlei gepaddelt. Auch dort kann man, wenn man keine Spuren hinterlässt, wild campen, Seehunde und Schweinswale beobachten und Abenteuer erleben. Die Pandemie hat uns nicht so hart getroffen, wie sie das bei vielen andere Menschen getan hat. Wir beide leben relativ isoliert auf dem Land und haben nicht den Druck erlebt, den andere aushalten mussten oder immer noch ausstehen müssen.

Was macht für Sie die Faszination Reisen aus?

Unsere Art des Reisens hat ja zuallererst etwas mit einem unverfälschten Naturerlebnis zu tun. Wir sind auf der Suche nach möglichst wilden, ungezähmten und unbevölkerten Gegenden in Europa, die man ohne Flugzeug erreichen kann. Nachhaltigkeit soll bei uns nicht zu einer Sprechblase verkommen. Was man liebt sollte man schützen.

Wie kam es zu dem Buch mit Andreas Winkelmann?

Andreas habe ich vor etwa fünf Jahren durch ein Filmprojekt kennengelernt, für das er das Drehbuch geschrieben hat. Der Film wurde nie realisiert, aber wir waren uns von Anfang an sehr sympathisch. Wir haben schnell festgestellt, das Trekkingtouren unsere gemeinsame Leidenschaft sind. Also haben wir uns für eine Alpenüberquerung verabredet. Während der Tour sind wir in ein Gewitter geraten, und da kamen wir auf die Idee aus unseren Abenteuern ein Buch zu machen …

Welches Ereignis auf Ihrer gemeinsamen Reisen ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Im schwedischen Sarek Nationalpark gab es so viele eindrückliche Momente, die Nacht im Sturm, in der Andreas Zelt kaputt gegangen ist, der Moment als nach drei fürchterlichen Regentagen endlich die Sonne durch die Wolken brach oder unsere verrückte Boots-Tour, bei der wir die Strecke über den See dreimal hintereinander rudern mussten, damit auf beiden Uferseiten ein Boot lag … Wer hier den Sinn nicht versteht, muss leider unser Buch Lesen.

Welches Reiseziel steht aktuell ganz oben auf der Liste?

Montenegro steht immer noch ganz weit oben. Andreas und ich würden aber auch gerne eine Winter-Zelt-Tour in den Pyrenäen unternehmen und wenn wir mal wirklich über viel Zeit verfügen, dann würden wir gerne die Nordsee auf dem längsten Radweg der Welt (6000 Kilometer) umrunden und dabei den Plastikmüll einsammeln, der dort an den Stränden liegt.

  • Wilder wird’s nicht
  • Andreas Winkelmann mit Markus Knüfken
  • Rowohlt Taschenbuch
  • 192 Seiten, 14 Euro
  • ISBN: 978-3-499-00459-9

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