03.02.2020 Radio- und Fernsehmoderatorin

Sabine Heinrich

Von Stephan Braun
Sabine Heinrich und Jürgen von der Lippe moderieren gemeinsam "Nicht dein Ernst!".
Sabine Heinrich und Jürgen von der Lippe moderieren gemeinsam "Nicht dein Ernst!". Fotoquelle: WDR/Herby Sachs/André Kowalski

Im Radio schickt Sabine Heinrich morgens bei WDR2 die Hörer in den Tag. Nun startet sie mit Jürgen von der Lippe im WDR-Fernsehen die neue Show "Nicht dein Ernst!". Im Interview erklärt sie, was dahintersteckt. 

Was ist denn eine Dilemma-Show?

Ist das nicht herrlich? Endlich mal eine Show in der nicht alles glitzert und flimmert und alle Sieger und Helden sind - in unserer Show geht es durchaus auch ums Scheitern, denn an dem Punkt treffen wir uns alle: Situationen im Leben, die keine Gebrauchsanweisung haben und in der wir (gemeinsam) auch mal baden gehen.

Wie kam es zu diesem neuen Format?

Ich glaube aus eigenen Erfahrungen heraus. Wir haben das bei WDR2 schon einige Male mit unseren Hörerinnen und Hörern gemacht und festgestellt, dass die Situationen Witz und gleichzeitig Tiefe haben.

Sie legen den Finger ja immer schön in die Wunde aller möglichen Peinlichkeiten. Recherchieren Sie mit Jürgen von der Lippe die Themen selbst?

Wir haben die Themen im Team sehr intensiv diskutiert, denn die Frage: ist es ok Kollegen zu fragen, wieviel Geld sie verdienen lässt ja keinen kalt. Klar ist es ok, aber was macht man mit der Antwort? Was ist, wenn er weniger verdient oder gar mehr und man denkt, dass das das unfair ist. Geht man dann hin und sagt, dass der nicht soviel verdienen darf? Jürgen und ich waren übrigens oft nicht einer Meinung.

In der ersten Folge haben Sie Frank Plasberg als Ihren Partygast ins Studio eingeladen. Mit welchem Blickwinkel haben Sie sich Ihre Gäste ausgesucht?

Plasberg zum Thema Party ist natürlich erstmal skurril - aber wir wussten, dass da viele Geschichten und Erfahrungen kommen. Wir wollten unsere Gäste auch mal zu Themen hören, die sie nicht so oft in der Öffentlichkeit besprechen.

Wie viele Ihrer Erfahrungen aus ihrer Radio-Zeit steckt in "Nicht dein Ernst!"?

Dass man alles besprechen kann. Es gibt nicht DIE Lösung, aber es gibt viele Erfahrungen und es ist spannend zu hören, wie andere schwierige Situation meistern. Oder eben auch nicht.

Auf welche Folge/welches Thema freuen Sie sich am meisten?

Das Thema Körper fand ich spannend, denn das ist ganz dünnes Eis und aus eigenem Interesse auch Kinder und Familie. Da stehe ich nämlich oft selber da und weiß nicht, was ist jetzt richtig und was ist falsch.

Planen Sie mit "Nicht dein Ernst!" über diese acht Folgen hinaus?

Das hängt sehr davon ab, wie das Publikum die Sendung sieht. Ich bin sicher, dass das Thema viel Potential hat. Außerdem arbeite ich sehr gern mit Jürgen von der Lippe zusammen. Da wird es nicht langweilig.

Das Format ist sehr kurzweilig und könnte durchaus 90 Minuten füllen. Das würde dann auch ganz gut ins Samstagabend-Hauptprogramm passen. Gibt es dazu Ambitionen?

Das ist schön von Ihnen zu hören. Aber da bin ich gedanklich gerade nicht. Ich freue mich auf Sonntag und bin gespannt, wie die erste Folge ankommt.

Und was sagt Heinrichs Co-Gastgeber Jürgen von der Lippe zur neuen Show? Wir haben auch ihn gefragt.

Das sagt von der Lippe ...

... über das Konzept der Dilemma-Show: "Ein Dilemma, auch Zwickmühle, bezeichnet eine Situation, die zwei Möglichkeiten der Entscheidung bietet, die beide zu einem unerwünschten Resultat führen. Beispiel: Beim Thema Geld wäre eine solche Frage: Sollte man Freunden Geld leihen? Eigentlich ist das eine geschlossene Frage, die nur die Antwort Ja oder nein zulässt, aber jedem ist klar, dass sie nur Anlass für eine lebhafte Diskussion bietet. Das ist die Show. Kurz gesagt: Zwei Gastgeber, ein Gast, ein interessantes Thema."

.. auf die Frage, wie viele seiner Erfahrungen aus "Donnerlippchen", "Geld oder Liebe" und anderen Shows in der neuen Sendung stecken: "Sabine führt durch die Show und meine überaus dankbare Aufgabe ist es, immer wenn mir was einfällt, etwas Witziges oder Kluges zu sagen. Dabei ist meine Fernseherfahrung sicher nicht hinderlich, aber eine größere Hilfe sind sicherlich mein komisches Talent, meine Lebenserfahrung und das eine oder andere Buch, das ich gelesen und geschrieben habe."

... auf die Frage, auf welche Folge er sich am meisten freut: "Ich freue mich auf jede Folge, die ich noch nicht gesehen habe, das sind bis zur Stunde sechs. Schon allein, weil ich wissen will, was alles rausgeschnitten wurde, denn die Aufzeichnungen sind meist doppelt so lang, wie später die fertige Show."

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