Die nicht mehr ganz junge Gangsterbraut Gloria kommt frisch aus dem Knast. Aber als sie sich wieder an ihren alten Lover Kevin heranschmeißen will, entpuppt der sich als mieses Schwein. Dass er sich nicht um Gloria kümmern mag, ist vielleicht verständlich, denn er hat zur Zeit andere Probleme. Er will unbedingt eine Diskette haben, auf der ganz außerordentlich peinliche Informationen über sein kleines Syndikat gespeichert sind. Dafür hat er eine ganze Familie auslöschen lassen. Nur der kleine Nicky kam mit dem Leben (und der Diskette) davon, doch Kevin hat ihn erwischt und hält ihn gefangen. Als sie Gloria sich mit Kevin zofft und ihn ausraubt, nimmt sie den Knirps mit. Von nun an muss sie ihn gegen die bösen Buben verteidigen. Und plötzlich erwachen auch noch Muttergefühle in ihr ...
Dass ein namhafter Regisseur wie Sidney Lumet (dessen beste Tage freilich auch schon Jahrzehnte zurückliegen) einen solch überflüssigen Film dreht, sollte schon zu denken geben. Immerhin wurde die Story 1980 von John Cassavetes (damals mit Gena Rowlands in der Hauptrolle) bereits brauchbar verfilmt. Auch der ältere Film war schon ziemlich bedächtig im Tempo, doch Lumets Film wirkt streckenweise wie paralysiert. Die Darsteller scheinen dies zum Teil mit extremem Overacting wettmachen zu wollen. Ein Lob verdient sich dagegen Jeremy Northam als mieser Gangster. Was sonst bleibt, ist eine angenehm trocken und hart inszenierte Verfolgungsjagd, die zwischenzeitlich verhindert, dass das Publikum kollektiv wegdöst.
Foto: Constantin