Eigentlich sollte es wieder ein Abendessen mit den besten Freunden werden und Élisabeth hat sich wieder große Mühe gegeben. Doch als ihr Bruder, der erfolgreiche Mittvierziger Vincent gesteht, dass er Vater wird und dass der Sohn Adolphe heißen soll, entfacht das eine Diskussion im Freundeskreis, die ihresgleichen sucht. Vor allem sein Schwager, der Philosophieprofessor Pierre ereifert sich über alle Maßen. Je mehr die Situation eskaliert, umso mehr Wahrheiten kommen aufs Tableau. Als dann auch noch Claude, der gemeinsam mit Élisabeth und Vincent aufwuchs, seine Liebe und sein Verhältnis zu deren Mutter gesteht, scheint jegliche Contenance zu schwinden ...
Und noch ein Knüller aus Frankreich: Mit unglaublichem Dialogwitz und stark aufspielenden Darstellern zeigt das Regie- und Autoren-Duo Matthieu Delaporte und Alexandre De La Patellière was Roman Polanski aus "Der Gott des Gemetzels" hätte machen können. Denn hier werden die Konflikte wesentlich besser aufgebaut und schließlich auch aufgelöst. Auch wenn - ebenso wie bei Polanski - die Theatervorlage spürbar ist, werden diesmal die filmischen Mittel besser eingesetzt. Interessant: die Autoren haben ihren eigenen Bühnenerfolg gekonnt fürs Kino umgesetzt. Brillant!
Foto: Warner