Baz Luhrmann

Weltweit großes Aufsehen erregte der Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur und Produzent mit seinem unkonventionellen Tanzfilm "Strictly Ballroom - Die gegen alle Regeln tanzen". 1992 gewann dieses ungestüme Erstlingswerk den Prix de Jeunesse beim Filmfestival in Cannes. Außerdem wurde der Kassenerfolg unter anderem mit acht Australian Film Institute Awards sowie drei British Academy Awards ausgezeichnet.

Seine Karriere begann Luhrmann als Assistent von Peter Brooks bei dessen Inszenierung des indischen Nationalepos "Mahabharata". Nach seinem Universitätsabschluß am National Institute of Dramatic Arts in Sydney gründete Luhrmann die unabhängige Theatergruppe Six Years Old Company und inszenierte mit ihr u.a. die Bühnenversion von "Strictly Ballroom" sowie Puccinis "La Bohème" - eine Aufführung, die wegen ihres modernen und farbenprächtigen Bühnenbildes nicht nur bei langjährigen Opern-Liebhabern, sondern auch beim jungen Publikum uneingeschränkte Zustimmung fand.

Auch als Interims-Chefredakteur der australischen "Vogue" bewies der Australier sein herausragendes Talent für aufregende und neuartige Bildkompositionen, und selbst Premierminister Paul Keating konnte nicht umhin, sich seiner Dienste zu versichern. Er engagierte Baz Luhrmann als Leiter seiner Kampagne zur Wiederwahl - und siegte. Und auch sein zweiter Film, "William Shakespeares Romeo & Julia mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes wurde ein großer internationaler Erfolg.

2001 folgte mit dem oft überschätztem "Moulin Rouge" seine dritte Regiearbeit, deutlich besser war dann wieder das glänzend fotografierte Filmepos "Australia" (2008) mit Hugh Jackman und Nicole Kidman, während das Drama "Der große Gatsby" (2013) nach F. Scott Fitzgerald ein furchtbar lärmiges Werk ohne viel Sinn und Verstand ist. Zwei kleine Filmauftritte hatte Luhrmann bereits 1981 in "Winter Of Our Dreams" und drei Jahre später in dem Thriller "Die Dunkelkammer".