Christian Petzold

Lesermeinung
Geboren
14.09.1960 in Hilden, Deutschland
Alter
63 Jahre
Sternzeichen
Biografie
Der vielfach ausgezeichnete Regisseur und Drehbuchautor Christian Petzold wuchs als ältester von drei Brüdern zunächst in Haan auf, wo er 1979 sein Abitur machte. Nach dem Zivildienst zog er 1981 nach Berlin, um an der Freien Universität Germanistik und Theaterwissenschaft zu studieren. Nach seinem Abschluss 1989 ging er an die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Nach einigen Kurzfilmen legte Petzold 1994 mit "Pilotinnen" seinen Abschlussfilm an der dffb vor.

Nach seinem TV-Regiedebüt mit der Tragikomödie "Cuba Libre" (1996) folgte im Jahr darauf "Die Beischlafdiebin", ein Mix aus kunstvollem Psycho-Porträt und Krimidrama mit der zu früh verstorbenen Constanze Engelbrecht und Nele Mueller-Stöfen in den Rollen von zwei Schwestern, die in einem Netz aus Schuld, Erwartungen und Lüge gefangen sind. Mit Harun Farocki schrieb er im Jahr 2000 schließlich das Drehbuch zu seinem Kinodebüt "Die innere Sicherheit". Für sein Drama wurde Petzold unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis in Gold für den besten Film ausgezeichnet.

Für sein TV-Liebesdrama "Toter Mann" arbeitete Petzold 2001 erstmals mit seiner späteren Dauerdarstellerin Nina Hoss zusammen, die in die Rolle einer Frau schlüpfte, die ein Leben jenseits einer alltäglichen Normalität führt. Hoss spielte das so überzeugend, dass sie 2003 ebenso wie Petzold mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, darüber hinaus gewann "Toter Mann" den Deutschen Fernsehpreis. 2003 dreht Petzold das Kinodrama "Wolfsburg", das thematisch stark an Max Färberböcks Melodram "Jenseits" erinnert. Benno Fürmann spielt einen Autohändler, der bei einem Unfall ein Kind tödlich verletzt und Fahrerflucht begeht. Durch Zufall lernt er schließlich die Mutter (Hoss) des toten Kindes kennen und lieben … "Wolfsburg" wurde bei der Berlinale 2003 mit dem Preis der internationalen Filmkritik - Fipresci ausgezeichnet und gewann ebenfalls einen Grimme-Preis.

2005 schilderte Petzold in der fast schon für ihn typischen Melancholie in dem Drama "Gespenster" erneut eine Problem behaftete Außenseiter-Geschichte. Doch ohne die Lockerheit und Selbstverständlichkeit französischer Vorbilder wirkt das Ganze oft sehr steif und verkrampft, obwohl Julia Hummer und Sabine Timoteo in den Hauptrollen überzeugen. Das zwei Jahre später entstandene Kinodrama "Yella" - wieder mit Nina Hoss in der Hauptrolle und Fürmann in einer Nebenrolle - schildert das Leben einer Person, die von psychischen Dämonen der Vergangenheit heimgesucht wird. Dank der Hauptdarstellerin fesselt der Film trotz seiner Kühle und Tristesse. Nina Hoss wurde für ihre starke darstellerische Leistung als Yella mit dem Silbernen Bären der Berliner Filmfestspiele 2007 und 2008 als beste Schauspielerin mit dem Deutschen Filmpreis Lola ausgezeichnet.

2008 folgte das Drama "Jerichow", in dem sich Petzold wie viele andere Filmemacher an James M. Cains Roman "The postman always rings twice" orientierte. Petzold verlegte die Story in Deutschlands wilden Osten, besetzte die Hauptrolle wieder mit seiner Dauer-Muse Nina Hoss und blieb seinem spröden Stil treu. Sehenswerte Akzente setzte vor allem Hilmi Sözers Darstellung des betrogenen Ehemannes – der Rest ist eher ein betulicher Mix aus Drama und Thriller, den man sich ansehen kann, aber nicht gesehen haben muss. Danach arbeitet Petzold bei dem Dreiteiler "Dreileben" mit Christoph Hochhäusler und Dominik Graf zusammen. Bei diesem ungewöhnlichen Projekt inszenierten die drei Filmemacher jeweils einen Teil der Krimi-Trilogie. Petzolds Beitrag mit dem Titel "Etwas Besseres als den Tod" feierte, ebenso wie die Filme von Graf und Hochhäusler, im Forum der Berlinale 2011 Premiere.

Mit Dauermuse Nina Hoss inszenierte Christian Petzold schließlich 2012 "Barbara", eine Ost-West-Geschichte zwischen Wahrheit und Lüge, die zwar nicht aufregend Neues zu berichten weiß, aber immerhin emotional packt. Dank der guten Darsteller (besonders Hoss) verzeiht man auch die ein oder andere Länge. "Barbara" erhielt im Februar 2012 bei den Filmfestspielen von Berlin den Silbernen Bären für die beste Regie. Christian Petzold, der mit der Dokumentarfilmregisseurin Aysun Bademsoy verheiratet ist, lebt mit seiner Familie in Berlin-Kreuzberg.

Foto: Hans Fromm

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