Gehört schon fast zum Inventar der "Mordkommission Istanbul": Idil Üner.
Fotoquelle: ARD Degeto/Gülnur Kiliç

Idil Üner

Lesermeinung
Geboren
01.08.1971 in Berlin, Deutschland
Alter
52 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Mit ihrem weichem Lächeln verzaubert sie die Kinobesucher, Fatih Akin charakterisierte sie einmal als Frau mit einem "Herz aus Gold und einem eisernen Willen": Idil Üner, die in Berlin geborene Türkin, die mit ihrer Ausstrahlung die Zuschauer verzaubert. Idil nannte sie die Mutter, das heisst so viel wie Idylle, ein passender Name für die schöne Schauspielerin und Regisseurin. Idil Üner wurde im Weddinger Rudolf-Virchow-Krankenhaus geboren und wuchs mit ihrer Schwester in Steglitz auf, wo sich die nicht-religiösen und nicht-traditionellen Eltern, die aus Yalova am Marmarameer stammen, nach ihrer Ankunft in Deutschland niedergelassen. Dort besuchte sie auch den Kindergarten, die Grundschule und das Gymnasium, das sie mit dem Abitur abschloss. In Steglitz wurde der jungen Idil ihre Passion schon früh bewusst, denn seit sie im Alter von acht Jahren das erste Mal ein Theater besuchte, zog es sie auf die Bretter, die für sie die Welt bedeuten sollten. Erste Rollen spielte die junge Idil schließlich am Tiyatrom, ein türkisches Theater in Kreuzberg.

Idils Weg stand fest, sie wollte Schauspielerin werden, von 1992 bis 1996 besuchte sie die Hochschule der Künste in Berlin, wobei sie schon während ihrer Studienzeit Rollen annahm. Und schon die erste Rolle erhielt sie von keinem geringeren als dem renommierten TV-Regisseur Matti Geschonneck. Er besetzte sie in der erfolgreichen ARD-Krimiserie "Tatort" in der Episode "Die Sache Baryschna" (1994) an der Seite von Fassbinder-Schauspieler Günter Lamprecht und Michael Degen. Idil Üner spielt die junge Sanieba - Zeugin eines Doppelmordes im Flüchtlingsmilieu -, die aber jede Hilfe bei der Aufklärung des Falles verweigert, weil sie befürchtet, danach abgeschoben zu werden.

Ins Jahr 1994 fällt auch der erste Kinoauftritt der schönen Berlinerin: In Rudolf Tomes "Das Geheimnis" verkörpert sie die schöne Sarah, die bei ihrer Freundin Lydia einzieht - ausgerechnet ins Zimmer von Karlheinz alias Wolfgang Böhmer, den Lydia gerade hinausgeworfen hat. Als Karlheinz wieder auftaucht, funkt es bald zwischen den beiden... 1995 trifft Idil Üner dann zum ersten Mal Fatih Akin bei einer Produktion für das Schulfernsehen, ein Treffen, das sich für beide als Glücksfall erweisen sollte. "Ethisches Handeln" so das Thema der Inszenierung, in der Üner und Akin ein junges Liebespaar spielten. "Die Knutschszenen mit ihm waren das Beste am ganzen Dreh", so Idil im Rückblick.

Eine tragende Rolle hat sie im Jahr darauf auch in Bernd Böhlichs Krimi "Polizeiruf 110 - Kurzer Traum", in dem sie mit Dominique Horwitz, Katrin Saß und Inge Meysel vor der Kamera steht. Einmal mehr ist sie die schöne Fremde, die in einen Todesfall verwickelt ist und um ein streng gehütetes Geheimnis weiß ... Ebenfalls 1996 entsteht "Liebe, Leben, Tod", eine Regiearbeit des Düsseldorfer Filmemachers Mathias Allary. Idil Üner schlüpft in die Rolle einer jungen Türkin, die ihre Wohnung seit fünf Monaten nicht verlassen hat. Der Grund: Ihre beste Freundin kam bei einem Anschlag gegen Ausländer ums Leben. Als sie eines Nachts durch Zufall von einem Schuhfetischisten angerufen wird, legt sie zu ihrem eigenen Erstaunen nicht auf.

1997 besetzt sie Regisseur Thomas Arslan in seinem Drama "Dealer": Einmal mehr überzeugt Idil als junge, eigenwillige und starke Frau, eine Türkin, die ihrem Mann und Vater ihres Kindes den Laufpass gibt, als dieser nicht von seinen Drogengeschäften ablässt. Und dann der Film, der Idil Üner über Nacht einem breiten Publikum bekannt macht: Fatih Akin besetzt sie 1998 in seinem vielfach preisgekrönten Gangsterfilm "Kurz und schmerzlos", in dem sie die Freundin des Griechen Costa alias Adam Bousdoukos spielt. Als sie ihn verlässt, sorgt sie für Unruhe in dem Clan um Mehmet Kurtulus. Wieder ein Hauptrolle stand 1999 auf dem Plan: In Walter Webers nur durchschnittlichen Kriminalfilm "Spuren im Eis - Eine Frau sucht die Wahrheit" sieht man sie als junge Fotografin Saskia, die in einen mysteriösen Todesfall verwickelt ist und eine unglaubliche Entdeckung macht. Besser war da Idils Rolle in dem witzigen und gelungenen Beziehungskomödie "Zwei Mädels auf Mallorca - Die heißeste Nacht des Jahres" von Dror Zahavi, in der sie zusammen mit Bojana Golenac den Männer den Kopf verdreht. Und in Fatih Akins zweitem Kinofilm "Im Juli" glänzt Idil gleich zu Anfang als wunderschöne Melek (dt.: Engel), die in einer warmen Julinacht im Schein des Lagerfeuers am Hamburger Elbstrand sitzt, ein türkisches Liebeslied singt und Moritz Bleibtreu betört.

Nach weiteren Auftritten in TV und Kino debütiert Idil Üner 2001 schließlich selbst als Regisseurin: Mit Fatih Akin in der männlichen Hauptrolle dreht sie die Romanze "Die Liebenden vom Hotel Osman", ein witziger und gelungener Kurzfilm um Ahmed und Ili, ein junges türkisches Paar aus Hamburg. Die beiden quartieren sich in einem Hotel in Istanbul ein, wo sie sich als Ehepaar ausgeben, um das Misstrauen und die moralischen Bedenken des Hotelbesitzers zu zerstreuen. Dennoch ruft der zwei Polizisten zur Bespitzelung des Paares. Als Ili das merkt, zettelt sie einen lautstarken Streit mit Ahmed an. Die Polizisten werden Zeuge dieser heftigen Auseinandersetzung und ziehen schließlich beruhigt den Schluss, dass sich nur ein Ehepaar so verhalten kann ... Für diesen Spaß erhielt Idil Üner 2001 den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold.

Weitere Filme mit Idil Üner: die Nabukov-Verflimung "Skazka" (1996), "T.E.A.M. Berlin - Tödlicher Wind", "Aprilkinder" (beide 1998), "Weites Meer" (1999, Kurzfilm), "Verliebte Jungs" (2000), "Bella Martha" (2001), "Club der Träume" (2002, "Schwer verknallt", "Urban Guerillas" (beide 2003), "Feuer in der Nacht", "Saniyes Lust" (beide 2004), "Reine Formsache", "Kommissarin Lucas - Skizze einer Toten", "Verschleppt - Kein Weg zurück" (alle 2006), "Das Papst-Attentat" (2007), "Mordkommission Istanbul - Die Tote in der Zisterne", "KDD - Kriminaldauerdienst" (Serie), "Evet, ich will!" (alle 2008), "Mordkommission Istanbul - Mord am Bosporus", "Zweiohrküken", "Tatort - Vergessene Erinnerung", "KDD - Kriminaldauerdienst: Chancen" (alle 2009), "Mordkommission Istanbul - In deiner Hand" (2010), "Tatort - Tödliche Häppchen" (2011), "Lena Fauch und die Tochter des Amokläufers", "Mordkommission Istanbul - Transit", "Mordkommission Istanbul - Blutsbande" (alle 2012), "Der große Schwindel", "Mordkommission Istanbul - Rettet Tarlabasi", "Einmal Hans mit scharfer Soße" (alle 2013).

Außerdem hatte sie eine Gastrolle in den TV-Reihen "Die Stadtindianer" (1994), "OP ruft Dr. Bruckner" (1996) und "Sinan Toprak ist der Unbestechliche" sowie in der Dokumentation über Türken in Deutschland "Wie Zucker im Tee" (beide 2001).

Filme mit Idil Üner

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