50 Jahre "Flower Power"

"Hippies, Hasch und freie Liebe" auf VOX

Kaum zu glauben – aber der "Summer of Love" ist in diesem Jahr nicht weniger als ein halbes Jahrhundert her. Lange Haare, sexuelle Befreiung, Rockmusik und Drogenexperimente: Der Beginn der Hippie-Bewegung im San Francisco des Jahres 1967 markierte zugleich den Anfang einer kulturellen Revolution. Grund genug für VOX, die bis heute gesellschaftlich prägende Subkultur in einer ausführlichen Samstagabend-Dokumentation näher zu beleuchten.

"50 Jahre Flower Power – Hippies, Hasch und freie Liebe" lautet der Titel des Films, den der Privatsender zur samstäglichen Primetime (28.10., 20.15 Uhr) ausstrahlt. Von der US-Westküste, wo die neue Subkultur mit LSD und Anti-Vietnamkriegs-Protest tausende Gleichgesinnte lockte, begibt sich die Spurensuche in die BRD, wo die Mitglieder der West-Berliner "Kommune 1" um Rainer Langhans nackt gegen das Establishment protestierten.

"Es war plötzlich alles bunt"

"Wir saßen auf einem Leichenhaufen, wir waren die Kinder von Mördern", erinnert sich Langhans mit Blick auf die Motive jener Generation, die sich auch gegen die Nazieltern richtete. Neben Langhans, den die Filmemacher zu einem aktuellen Hippie-Festival schicken, befragt die Doku viele weitere Zeitzeugen und Protagonisten von damals: Uschi Glas und Konstantin Wecker etwa, aber auch Hugo Egon Balder, der die Zeit auf den Punkt bringt: "Es war plötzlich alles bunt, vorher war alles grau, jetzt war alles bunt."

Zu Wort kommen auch jene, deren Eltern in Kommunen und WGs lebten; jene, die mit den gesellschaftlichen Experimenten ihrer freiheitsliebenden Mütter und Väter klarkommen mussten: "Wir liefen so am Rand mit, aber das war nicht sehr kindgerecht. Die Erwachsenen haben sich ganz schön selbst abgefeiert", berichtet etwa TV-Moderatorin Kristina Lüdke, die in einer offenen WG aufwuchs.

An einen sehr schwierigen Umgang mit ihrer Mutter erinnert sich Anouschka Renzi, Tochter der deutschen Schauspielerin Eva Renzi, die damals drogenabhängig war: "Meine Mutter war dann irgendwann nervenkrank. Sie hat mir eine Pfanne auf den Kopf gehauen, mich mit dem Messer verfolgt, dann geweint und sich entschuldigt."

Neben den persönlichen Erfahrungen geht es auch um die gesellschaftlichen Auswirkungen der Hippies: Welche Ideale setzten sie durch? Was ist heute davon übrig? Und welche negativen Folgen brachte das Streben nach Selbstverwirklichung mit sich. Die Doku fragt Alt-Hippies auf Ibiza nach ihrem heutigen Leben und forscht bei einem Kulturwissenschaftler nach dem Erbe der Hippies und ihrer Musik.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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