"Erlebnis Erde" muss weichen

ARD zeigt die vieldiskutierte Doku "Harry, Meghan und die Presse"

von teleschau

Wenn die ARD so kurzfristig ihr TV-Programm zur besten Sendezeit umwirft, muss schon etwas ganz Besonderes geschehen sein. Am Montag, 28. Oktober, 20.15 Uhr, tritt ein solcher Fall ein. Die Naturdokumentation "Erlebnis Erde: Die Anden – Natur am Limit" wurde überraschend aus dem Programm genommen, weil der öffentlich-rechtliche Sender stattdessen dem Schicksal der britischen Königsfamilie auf den Grund gehen möchte.

"Harry, Meghan und die Presse – wie es wirklich um sie steht" heißt die Dokumentation, die bereits seit einigen Tagen im Boulevard für reichlich Schlagzeilen sorgt. Geben doch in diesem Film Prinz Harry und seine Frau Meghan, Herzog und Herzogin von Sussex, ungewöhnliche Einblicke in ihr Leben als Ehepaar und junge Eltern. Offenes Klagen inklusive.

"Never complain, never explain"

Dies wiederum verstößt gegen die inoffizielle Vorgabe des britischen Königshauses, die da lautet: "Never complain, never explain" ("Beschwere Dich nicht, erkläre dich nicht"). Aber genau das tun Harry und Meghan in dem Gespräch mit dem TV-Reporter Tom Bradby.

So äußert sich Harry auch zu dem Verhältnis zu seinem Bruder, Prinz William: "In dieser Rolle, in diesem Job und dieser Familie steht man immer unter Druck. Wir sind Brüder, werden es immer sein, aber wir sind momentan sicherlich auf unterschiedlichen Wegen. Ich werde immer für ihn da sein und er immer für mich. Wir sehen uns nicht mehr so oft wie früher, weil wir beide so viel zu tun haben. Aber ich liebe ihn sehr, und der Großteil der Dinge, die geschrieben werden, entbehrt jeder Grundlage. Es ist einfach, wie ich es sagte: Brüder haben gute und schlechte Tage." Darüber hinaus erinnert er sich an den Tod seiner Mutter und psychische Probleme.

"Ich bin doch nichts für die Boulevardpresse"

Meghan indes spricht über den Umgang mit der für sie zunächst ungewohnten britischen Mentalität. Vor allem aber erinnert sie sich an das gemeinsame Kennenlernen. "Naiv" sei sie gewesen. "Ich hatte ehrlich gesagt keine Vorstellung, wie es sein wird. Als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte, haben meine Freunde sich alle für mich gefreut, weil ich so glücklich war. Aber meine britischen Freunde sagten: Er ist ganz toll, aber lass das bleiben, denn die britische Boulevardpresse wird dein Leben zerstören. Ich war so naiv – ich bin Amerikanerin. Wovon redet ihr, sagte ich. Das ist doch Unfug, ich bin doch nichts für die Boulevardpresse." Rückblickend räumt sie ein, die Situation unterschätzt zu haben.

45 Minuten dauert die Dokumentation, die hierzulande exklusiv im Ersten zu sehen ist. Wie es um die Natur in den Anden bestellt ist, werden die Zuschauer nun voraussichtlich erst 2020 erfahren.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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