Jasmin Gerat im Interview

Die neue Ermittlerin am Mittelmeer

02.03.2020, 11.31 Uhr
von Lara Hunt

Jasmin Gerat löst Neda Rahmanian als Hauptermittlerin in den Kroatien-Krimis im ZDF ab. Mit prisma hat sie über die neue Rolle geredet, wie man Kinder und Karriere unter einen Hut bringt und warum die Dreharbeiten in Kroatien für sie eine ganz persönliche Bedeutung hatten.

TV-TIPP

"Tote Mädchen"

Donnerstag, 12. März,

20.15 Uhr

ZDF

Beim Kroatien-Krimi lösen Sie Neda Rahmanian als Hauptermittlerin ab. Ist das schwierig, in einer Krimi-Reihe für einen anderen Schauspieler zu übernehmen?

Jasmin Gerat: Neda hat die Latte sehr hoch gesetzt, und ich hatte gehörigen Respekt, da ich ganz toll finde, was sie gemacht hat. Für mich war es eine Ehre, übernehmen zu dürfen. Bei einem so gut eingeführten Format und einer starken Kollegin besteht die Gefahr, dass man sich vergleicht. Ich habe Stascha Novak deshalb von Anfang an als eine ganz neue Figur für die Reihe gesehen und mich dementsprechend auf das Format vorbereitet.

Sie spielen Kommissarin Stascha Novak. Die ist zumindest am Anfang bei den neuen Kollegen nicht besonders beliebt. Macht es das einfacher, die eigene Rolle zu definieren?

Gerat: Das hat total geholfen.

In "Tote Mädchen" sind Sie und Rahmanian zu sehen. Wie haben Sie sich beim Dreh verstanden?

Gerat: Wir haben uns schon bei der gemeinsamen Drehbuch-Lesung getroffen und es war eine ganz herzliche, offene Begegnung. Die Arbeit mit ihr war schön.

Wie war es, in Kroatien zu drehen?

Gerat: Es gibt schlimmere Arbeitsplätze (lacht). Es war ein absoluter Traum. Wir haben acht Wochen lang in Split gedreht, und ich hatte die Möglichkeit, wirklich in das dortige Lebensgefühl einzutauchen und meine kroatischen Wurzeln zu erforschen.

Welche kroatischen Wurzeln?

Gerat: Der Vater meiner Mutter kam aus Kroatien. Allerdings war das nur ein kurzes Tête-à-Tête, somit habe ich ihn nie kennengelernt. Ich wusste nur immer, dass meine Mama Halbkroatin ist, was aber in unserem alltäglichen Leben keine Rolle gespielt hat. In meiner Vorbereitungszeit habe ich meine Mutter dann mit Fragen gelöchert – und mir vieles vor Ort in Split genauer angeguckt.

Waren Sie nur in Split?

Gerat: Ja, für die aktuellen zwei Folgen die ganze Zeit. Wenn es jetzt wieder Ende März für uns alle mit den Dreharbeiten losgeht, werden wir vier Wochen in Split sein und die restliche Zeit herumreisen – ich freue mich schon sehr darauf dieses Mal, noch mehr vom Land sehen zu können.

Sie haben zwei Töchter. Wie macht man das, wenn man in Kroatien dreht? Durften die mit?

Gerat: Es ist jedes Mal ein organisatorisches Tetris spielen, und ich bin immer wieder fasziniert, dass es tatsächlich funktioniert (lacht).

Was halten Sie von den Kroatien-Krimis? Haben Sie sie sich vorher schon angesehen?

Gerat: Von den Donnerstags-Krimis war der Kroatische immer schon mein Favorit. Filmisch hochwertig erzählt, auffallend gut besetzt, dazu die Landschaft, die spannenden Fälle – insgesamt ein ziemlich gutes Paket, bei dem ich nicht lange überlegen musste, als die Anfrage kam.

Sie waren schon auf der Bühne, im Fernsehen und im Kino zu sehen. Was macht Ihnen am meisten Spaß?

Gerat: Hauptsache, ich kann spielen und so oft es geht Neues ausprobieren. Das größte Glück ist es, ein Drehbuch mit einer Rolle zu bekommen, bei der ich das Gefühl habe, dass sie mich auf einer Ebene herausfordert, die ich bis dahin noch nicht erforschen konnte.

Der Kroatien-Krimi ist nicht die erste Krimi-Reihe, in der Sie dabei sind. Und im deutschen Fernsehen dominieren die Krimis. Sind Krimis das, was Ihnen besonders gefällt?

Gerat: Krimis sind bekanntermaßen im deutschen Fernsehen mit die beliebtesten und erfolgreichsten Formate, also wird auch viel produziert. So richtig verstanden habe ich auch noch nicht, warum ich immer wieder auf die Rolle der Ermittlerin angefragt werde. Es gibt aber schlimmeres und ich vermute eine gewisse Toughness strahle ich wohl aus, bei all meinen zarten Seiten (lacht)

Und die Kommissarin spielen Sie gerne?

Gerat: Es steht und fällt immer mit dem Drehbuch. Zum Glück konnte ich als Kommissarin bisher in völlig verschiedene Rollen schlüpfen – was nicht heißt, dass ich Krimis präferiere, ich hätte auch nichts gegen einen fetten Kostümschinken.

Das könnte Sie auch interessieren