Katja Weitzenböck im Interview

"Ich mag ein Happy End im Film"

30.05.2017, 06.15 Uhr
von Matthias M. Machan
"Ein Sommer in Prag": Katja Weitzenböck mag Filme, bei denen am Ende alles gut ausgeht.
"Ein Sommer in Prag": Katja Weitzenböck mag Filme, bei denen am Ende alles gut ausgeht.  Fotoquelle: ZDF/Daniela Incoronato

Schauspielerin Katja Weitzenböck spricht über das ZDF-Herzkino, ihre Werberolle als Vorzeige-Mutti und das Älterwerden.

Ein Sommer in Prag

Psychologin Katrin Gutmann (Katja Weitzenböck) will in Prag ihre App "Sorry" vorstellen. Dabei hat sie selbst allen Grund, sich zu entschuldigen. Katrin hat ihrer Tochter Jana verschwiegen, dass ihr Vater der gebürtige Tscheche Richard Kral ist. Will sie ihre Tochter nicht verlieren, muss sie ihre Vergangenheit aufarbeiten. Mutter und Tochter machen sich unabhängig voneinander auf nach Prag.

Sonntagabend fällt in vielen deutschen Wohnzimmern die Entscheidung nicht leicht: Mord oder Liebe? Mit anderen Worten: Tatort in der ARD oder Herzkino im ZDF? Schauspielerin Katja Weitzenböck war schon in beiden Formaten vertreten. Am Sonntag, 4. Juni (20.15 Uhr), ist sie mit "Ein Sommer in Prag" (Inhalt siehe Kasten) im ZDF zu sehen.

Das Herzkino sorgt regelmäßig für große Gefühle, allerlei Irrungen und ein verlässliches Happy End in den letzten fünf Minuten. Ist "Ein Sommer in Prag" eine typische Herzkino-Folge?

Ja, und ich mag es, wenn ich weiß, dass alles gut ausgeht und ein befreiendes wie befriedendes Ende hat. Auch wenn es in Prag unvorhersehbare Wendungen gibt, hat auch hier alles seinen festgesteckten Rahmen.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor?

Bei "Ein Sommer in Prag" kenne ich die Regisseurin, Karola Meeder, schon sehr lange. Ein unschätzbarer Vorteil für meine Arbeit. Zudem arbeite ich mit einem Coach zusammen, was mir ganz viel gibt. Das ist ein wichtiges, für mich unverzichtbares weiteres Augenpaar, das auf mein Spielen guckt.

Sie führten vor über zehn Jahren im Werbespot als gefühlte Über-Mutter "ein sehr erfolgreiches, kleines Familienunternehmen in der Kommunikationsbranche und im Organisationsmanagement". Ihre liebste Rolle: Schauspielerin oder Mutter?

Meine erste Mutterrolle hatte ich ja in der Tat als Familienmanagerin in der TV-Werbung. Ja, ich führte ein sehr erfolgreiches, kleines Familienunternehmen (lacht). Ich war damals Vorzeige- Mutti, ohne zu wissen, wie sich das echte Muttersein überhaupt anfühlt. Ich bin dankbar, dass ich meinen Beruf liebe und ausüben kann. Aber ich bin wirklich unendlich dankbar, dass ich Kinder haben darf. Das ist eine ungeheure Bereicherung. Man wächst ja auch mit den Aufgaben, sieht heute vieles anders, auch die Rolle der Mütterlichkeit.

Sie werden in diesem Jahr 50. Sind die Rollen inzwischen andere, haben Sie Angst vor dem Älterwerden?

Es ist eine Herausforderung, älter zu werden, denn das Aussehen ist ja ein wichtiger Teil meines Berufes. Aber spannenderweise werden die Rollen bei mir mit zunehmendem Alter immer interessanter.

Woran arbeiten Sie aktuell?

Ich spiele Theater in Berlin. Am 25. Juni hat dort im Renaissance-Theater das Stück "Die Frau des Michelangelo" des französischen Dramatikers Eric Assous seine Deutschland-Premiere. Es ist ein humorvoller Monolog, der mit den menschlichen Schwächen spielt. Auf der Bühne nur ich. Und ein Pianist. Wenn ich daran denke, bekomme ich vor Aufregung Magendrücken.

Gibt es ein Genre, das Sie reizt?

Ich möchte gerne mehr Komödie spielen. Ich habe seit kurzem Jennifer Aniston für mich entdeckt. Sie hat für Situationskomik ein großartiges Talent. Ein guter Plot, bei dem sich die Komik aus der Situation heraus ergibt, das ist mein Ding. Eine Traumrolle? Ansonsten natürlich Lady Macbeth.

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