"Eisige Schatten (1)"

"Kommissar Wisting": Unterkühlte Jagd nach einem Serienmörder

von Andreas Schoettl

Die Fernsehkrimis um den unterkühlten "Kommissar Wisting" beruhen auf den erfolgreichen Büchern des norwegischen Krimi-Autoren Jørn Lier Horst. Die ARD zeigt zunächst einen Zweiteiler.

ARD
Kommissar Wisting – Eisige Schatten (1)
Krimi

In der dörflichen Gegend der Gemeinde Larvik in Norwegen gehören die Ermittlungen zu Mordfällen nicht unbedingt zur Alltagsroutine der örtlichen Polizei. Kommissar William Wisting (Sven Nordin) ist in der zweiteiligen Romanverfilmung "Eisige Schatten" jedoch gleich mit zwei Toten beschäftigt. Das Ableben des Nachbarn Viggo scheint schnell gelöst. Er verstarb einsam und verlassen im Fernsehsessel. Drei Monate lang wurde er trotz laufenden TV-Geräts nicht entdeckt. Eine weitere bereits skelettierte Leiche führt den zwar akribisch ermittelnden aber manchmal arg stoisch ruhig wirkenden Kommissar allerdings auf die Spur eines Serienmörders. Gibt es einen Zusammenhang?

Der Amerikaner Robert Godwin soll mehr als sieben Frauen auf dem Gewissen haben. In den USA galt er als "Highway-Killer". Doch seit 20 Jahren scheint eben dieser Godwin wie vom Erdboden verschluckt. Um herauszufinden, ob der gesuchte Killer nun in der Einöde Norwegens sein Unwesen treibt, reist die FBI-Agentin Magge Griffin extra zur Unterstützung Wistings an. Sie hat eine persönliche Rechnung mit dem Killer offen, ließ sie ihn einst wegen Mangels an Beweisen doch laufen.

In der Rolle der zwar taffen aber innerlich zerrissen wirkenden FBI-Beamtin ist Carrie-Anne Moss zu sehen. Die kanadische Schauspielerin wurde Ende der 1990er-Jahre durch ihre Hauptrolle in der "Matrix"-Trilogie zum Weltstar. Daraufhin verschwand sie allerdings etwas von der Bildfläche.

Der kantige Wisting und Griffin brauchen ihre Zeit, um bei der Jagd nach dem Serienmörder zusammenzufinden. Die norwegischen Polizisten aus der Provinz wollen sich von der scheinbar so erfahrenen Kollegin aus den Staaten die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Zu einem zusätzlichen "Störfaktor" wird ausgerechnet Wistings Tochter Line (Thea Green Lundberg). Die Jung-Journalistin will für ihre Zeitung eigentlich nur ein rührseliges Stück über Einsamkeit schreiben. Dass der Tote im Fernsehsessel und die Jagd nach dem "Highway-Killer" im unmittelbaren Zusammenhang stehen, zeigt sich erst im weiteren Verlauf einer manchmal etwas langatmig geratenen, typisch "nordischen" Kriminalgeschichte.

Die Fälle von "Kommissar Wisting" basieren auf den Büchern von Jørn Lier Horst. Der norwegische Autor war selbst Kriminalhauptkommissar und Ermittler. In seinen erfolgreichen "Wisting"-Romanen setzt Horst seine eigenen Kenntnisse über die Polizeiarbeit sehr detailreich um. Die Verfilmung folgt dem geschriebenen Vorbild. Das allerdings geht etwas auf Kosten der Spannung. Es entschädigen dafür mitunter atemberaubende Aufnahmen der tief verschneiten und rauen Küstenlandschaft Norwegens.

Der zweite Teil von "Kommissar Wisting – Eisige Schatten" ist am Sonntag, 29. Dezember, ebenfalls 21.45 Uhr, im Ersten zu sehen. Zudem hat die ARD einen weiteren "Wisting"-Fall im Angebot. Der Zweiteiler "Jagdhunde" folgt am Neujahrstag, 1. Januar, und Sonntag, 5. Januar.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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