Free-TV-Premiere bei ProSieben

"No Way Out": Katastrophendrama beruht auf wahren Begebenheiten

von Jasmin Herzog

Der Katastrophenfilm "No Way Out – Gegen die Flammen" über das Yarnell Hill Feuer von Arisona hebt sich von anderen Vertretern des Genre ab. Denn er verzichtet auf Effekthascherei und übertriebenen Pathos.

ProSieben
No Way Out – Gegen die Flammen
Drama • 21.02.2020 • 20:15 Uhr

Waldbrände sind in trockenen Gebieten nichts Ungewöhnliches. Die Ausmaße des Yarnell Hill Feuers in dem US-Bundesstaat Arizona von 2013 sind allerdings nur schwer vorstellbar. Nicht nur die Größe des Feuers, das sich bis vor die Tore von Los Angeles ausbreitete, war ungewöhnlich, sondern auch die Zahl der Opfer, welche die Flammenhölle forderte. Nahezu alle Männer der Granite Mountain Hotshots – einer Spezialeinheit von Brandexperten – kamen ums Leben. "No Way Out – Gegen die Flammen" ist ein sehenswertes Katastrophendrama, das den Zuschauer aufwühlt, ohne sich dabei an Effekthascherei oder zu viel Pathos aufzuhängen. Nun wird der Film von 2017 erstmals auf ProSieben im Free-TV gezeigt.

Eric (Josh Brolin) ist Feuerwehrmann durch und durch. Er ist der Beste in seinem Bezirk, kennt sich so gut in Arizona aus, wie kein Zweiter. Einen kühlen Kopf behält er allerdings nur bei der Arbeit, denn zu Hause drängt ihn seine Frau Amanda (Jennifer Connelly), endlich eine Familie zu gründen und an erste Stelle zu setzen.

Doch Eric steht der Sinn nicht nach Familie, sondern vor allem nach seinem neuen Projekt: Gemeinsam mit seinem Chef und Freund Duane (Jeff Bridges) möchte er sich komplett auf Waldbrände spezialisieren und eine sogenannte "Hotshot-Crew" ausbilden, um schneller einsatzfähig zu sein. Hartes Training macht aus harten Feuerwehrleuten, darunter auch Ex-Junkie Brendan (Miles Teller), noch härtere Mitglieder der "Granite Mountain Hotshots". Bis das Feuer auf Yarnell Hill sie vor die größte Herausforderung ihres Lebens stellt.

Amerikanische Katastrophenfilme haben häufig zwei Probleme: Sie überschlagen sich gerne an Patriotismus und sie leben von überbordender Action. Dabei gilt Schema F: Eine tragische Figur hat emotionale Differenzen, meistens mit der Familie, und gewinnt sie durch sein heldenhaftes Verhalten in einer Katastrophensituation zurück. Das ist bei "No Way Out" nicht der Fall. Denn Regisseur Joseph Kosinski nutzt die persönliche Geschichte der Haupt- und Nebencharaktere nicht, um emotionalen Tiefgang vorzutäuschen, sondern um echte Nähe zu schaffen. Er legt den Fokus auf das Leben als Feuerwehrmann, mit all seinen Schwierigkeiten und extremen Situationen, ohne übermäßige Heldenverehrung. Das ist ebenso angenehm wie aufwühlend, vor allem mit Blick auf den Verlauf der Geschichte.

Natürlich sind Josh Brolin, Jeff Bridges und Miles Teller gewohnt großartig, aber ihnen allen wird die Bühne vom eigentlichen Hauptdarsteller, dem Feuer, gestohlen. Direkt zu Beginn des Films wird der Zuschauer auf eine sehr beängstigende Weise hineingezogen in einen Traum. Doch das ist nur ein Vorgeschmack auf über zwei Stunden intensive Begegnungen mit der Naturgewalt und den Menschen, die versuchen, sie zu bezwingen.

Kosinski hat nicht nur mehrere Monate mit Feuerwehrmännern verbracht, um für den Film zu recherchieren, sondern auch kontrolliert Feuer gelegt, es gefilmt und, wenn nötig, mit CGI-Effekten noch gewaltiger und angsteinflößender werden lassen. Diese Verschmelzung wird von der intensiven Klanggestaltung gekrönt, und der Zuschauer bekommt eine Ahnung, wie extrem solche Situationen sein müssen.

"No Way Out – Gegen die Flammen" zeigt, dass es für einen guten Katastrophenfilm weder einen übermäßigen Einsatz an Effekten benötigt, noch überzogenen Patriotismus. Joseph Kosinski zeichnet mit einem wunderbaren Cast eine bedrückende Geschichte, die der Naturgewalt viel Platz lässt und den Zuschauer beeindruckt und aufgewühlt zurücklässt.

No Way Out – Gegen die Flammen – Fr. 21.02. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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