Bei RTL II

"Reeperbahn privat": Doku zeigt das harte Leben auf dem Kiez

von Andreas Schoettl

Die vielen Party-Touristen bekommen auf der Hamburger Reeperbahn sicherlich einiges geboten. Doch die "sündige Meile" versteckt so einiges, das besser im Verborgenen geblieben wäre. Die RTL-II-Doku "Reeperbahn privat" will Missstände aufdecken.

Schon gewusst, was ein "Koberer" ist? Das sind Türsteher, die teils mit deftigen oder obszönen Sprüchen in Etablissements wie Sex-Club oder Striplokal locken wollen. Auf der Hamburger Reeperbahn arbeitet Fabian Zahrt als Koberer. Sein Job war mal angesehener, die Zeiten auch schon besser. Wie sehr sich das Treiben in Hamburgs weltberühmten Rotlichtmilieu mitunter verändert hat, zeigt die neue Doku-Reihe "Reeperbahn Privat!" – ab 21. Februar immer donnerstags, 20.15 Uhr, bei RTL II.

Allerdings macht der Blick auf "Das wahre Leben auf dem Kiez", wie die Reihe im Untertitel heißt, auch nicht immer an. Zahrt beispielsweise kommt als Lockvögel für schlüpfrige Vergnügungen nur noch schwer über die Runden. Er braucht ein zweites Standbein. Seine Idee: Er führt Touristen über die Reeperbahn.

Bei einem Blick auf die Reeperbahn dürfen die Prostituierten nicht fehlen. Viele von ihnen sind es gewohnt, dass sie etwa in der Herbertstraße durch Fensterscheiben angestarrt werden. Doch vor der Kamera wollen sich die meisten nicht zeigen. Wenigstens Trixi macht diesmal eine Ausnahme. Die Prostituierte berichtet auch über die Konkurrenz unter den vielen Frauen. Doch es gäbe auch Freundschaften, so Trixi. In einer neuen Folge bei "Reeperbahn Privat!" wollen die guten Beziehungen auch unter den käuflichen Damen gepflegt sein – beispielsweise mit einer Grillparty mitten im Laufhaus.

Manni hingegen arbeitet nicht im Rotlichtmilieu. Er hat einen eher bürgerlichen Job als Hausmeister. Ganz normal verläuft dieser aber auch auf St. Pauli nicht. Manni muss zum Start seins Arbeitstages um 6 Uhr immer saubermachen. Bei ihm sieht das so aus, dass er Obdachlose aus den Kellerräumen der großen Wohnblocks vertreibt. Es sind dann vor allem ernüchternde Szenen wie diese, die am besten vermitteln, was ein Leben auf dem Reeperbahn-Kiez heute wirklich heißt. Allzu oft ist es ein Leben in sozialer Not und alls andere als ein selbstgewähltes Schicksal.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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