ARTE-Doku

"Stephen King – Das notwendige Böse": Horrorgeschichten als Weltliteratur

von Maximilian Haase

Stephen King ist ohne Frage der Meister des Horrors. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis des Autors, der seit 50 Jahren in der ganzen Welt gelesen wird?

ARTE
Stephen King – Das notwendige Böse
Dokumentation • 23.10.2020 • 21:45 Uhr

"Du zeigtest uns die Freundschaft / Und du zeigtest uns die Furcht", sang Thees Uhlmann in seinem 2019 veröffentlichten Song "Danke für die Angst". Adressat der Eloge war kein Geringerer als Bestsellerautor Stephen King, jener "Meister des Horrors" also, der seit einem halben Jahrhundert grandiose Romane in Reihe verfasst und mit Büchern wie "Carrie", "Friedhof der Kuscheltiere" und "Shining" weltweit zur Kultfigur wurde. Doch was ist das Geheimnis des mittlerweile 73-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Maine? Die ARTE-Doku "Stephen King – Das notwendige Böse" versucht nun zu ergründen, wie es King gelingen konnte, aus Schauergeschichten Weltliteratur zu machen – und das mit beispiellos langlebigem Erfolg.

Anhand von Filmausschnitten und Interviews mit dem Meister persönlich nähert sich Regisseur Julien Dupuy jenem Autor, der über 350 Millionen Buchexemplare verkaufte und dessen Werke rekordverdächtig oft verfilmt wurden. Die Herangehensweise an sein literarisches Schaffen hat King in selten gezeigten Gesprächen erläutert – nicht nur für seine Fans ein erbaulicher Einblick in die Arbeits- und Denkweise eines Genies. Schließlich war es King, der das Horror- und Fantasygenre einst vom Voururteil befreite und ihm in den Kanon der Popkultur verhalf. Große Teile der heutigen Horrorliteratur, -filme und -serien wären ohne die Vorarbeit von King undenkbar.

Als entscheidend stellt die Doku dabei eine Beobachtung heraus: Als eine Art übernatürlicher Chronist der US-Geschichte widmete sich King nicht nur schaurigen Begebenheiten, sondern immer auch der (US-)Gesellschaft, in der sie stattfinden – samt der in ihr stattfindenden sozialen Ungleichheit, rassistischen Diskriminierung und brutalen Gewalt. Der horroreske Schrecken ist bei King vom Schrecken der gesellschaftlichen Verhältnisse, meist in der Provinz, nicht zu trennen. Seit Jahrzehnten profitieren davon Generationen. Denn, so singt es auch Uhlmann in seiner Ehrerbietung: "Und wenn du nicht mehr weiter weißt / Frag Stephen King".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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