ARD-Film beruht auf wahrer Geschichte

"Sternstunde ihres Lebens": Eine Frau kämpft für Gleichberechtigung

von Erik Brandt-Höge

Der Anfang vom Ende einer Männer-Ära: 1948 kämpft die SPD-Abgeordnete Elisabeth Selbert (Iris Berben) mit all ihrer Kraft für die Rechte der Frauen und die Aufnahme eines Satzes ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt."

ARD
Sternstunde ihres Lebens
Drama • 22.05.2019 • 21:30 Uhr

Selberts helfende Hand: Sekretärin Irma (Anna Maria Mühe), eine junge, naiv-euphorische Frau, die in der Politik ganz neue Möglichkeiten entdeckt. "Sternstunde ihres Lebens" (2014), den das Erste nun wiederholt, basiert auf einer wahren Geschichte und ist der Fernsehfilm zum Ursprung der Frauenbewegung im Nachkriegs-Deutschland.

Elisabeth Selbert sieht die Rechte der Frauen im Land auf dem Stand der Jahrhundertwende und weiß, dass es eine neue Formulierung im Grundgesetz braucht, um etwas verändern zu können. Und wenn sie Jahrzehnte dafür schuften müsse, so Selbert, sie wolle stark bleiben: "Hauptsache, der Stein kommt endlich ins Rollen." "Beim Lesen des Drehbuchs war ich sofort elektrisiert", sagt Iris Berben. Und tatsächlich: Sie spielt Elisabeth Selbert so aufgebracht, durchsetzungsfreudig und immer auf die eine Sache fokussiert, dass jeder, der ihren Kampf verfolgt, sofort mit ihr ist.

Auch Anna Maria Mühe als ihre Sekretärin Irma zieht schnell Sympathien auf sich, wenn auch zunächst eher aus Mitleid. Regelmäßig wird sie zum Opfer der Zustände im Land. Anfänglich niedlich und gutgläubig, bald aber besonnen und sortiert geht sie Irma Selbert zur Hand und bestärkt sie im ständigen Streit mit den politischen Gegnern, die die Männer weiter als gesellschaftliche Oberhäupter sehen.

Regisseurin Erica von Moellers Umsetzung von Ulla Ziemanns Buch zeigt politische Missstände im Deutschland der Nachkriegsjahre auf, die in vielen anderen Produktionen über diese Zeit nur ein Schattendasein genießen. Zudem ist "Sternstunde ihres Lebens" auch als Seitenhieb gegen die aktuelle Politik zu sehen. Schließlich ist die Gleichberechtigung noch immer nicht gänzlich vollzogen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Das könnte Sie auch interessieren