Neuer Fall für Ballauf und Schenk

"Tatort: Kartenhaus": Natural Born Killers, diesmal in Köln

26.02.2016, 08.58 Uhr
von Detlef Hartlap
Laura Hartmann (Ruby O. Fee) und ihr Freund Adrian Tarrach (Rick Okon) sind auf der Flucht.
BILDERGALERIE
Laura Hartmann (Ruby O. Fee) und ihr Freund Adrian Tarrach (Rick Okon) sind auf der Flucht.  Fotoquelle: WDR/Thomas Kost

Mallory und Mickey sind wieder da. In Oliver Stones Filmklassiker "Natural Born Killers" mordeten sie sich quer durch den amerikanischen Südwesten. Im Tatort tauchen sie im Kölner Villenviertel Hahnwald auf.

Sie heißen nicht mehr Mallory und Mickey, sie nennen sich jetzt Laura und Adrian. Doch sonst hält sich Jürgen Werners Drehbuch auffallend an die US-Vorlage.

Während sie, Laura, ekstatisch zu Pia Zadoras Hit "When the rain begins to fall ..." tanzt (im Kinofilm kommt die Musik aus einer Jukebox), rammt Adrian ihrem Stiefvater kurz entschlossen ein Küchenmesser in den Bauch. Der Stiefvater soll Laura missbraucht haben.

Dem Tatort langt Köln

Damit beginnt der Tatort Kartenhaus. Dem Vorbild Oliver Stones getreu handelt es sich um ein Roadmovie. Vom Hahnwald-Mord geht's zum Airport (wo ein Auto geklaut wird), vom Airport zur Disko (Mord), von der Disko aufs freie Feld (Schießerei), vom Feld in den Hochhausdschungel von Meschenich (Tod und Verderben). Stone nutzt die Weite Amerikas, dem Tatort langt Köln.

Den Reiz des Films machen Ruby O. Fee und Rick Okon aus. Sie spielt Laura, ein vereinsamtes Früchtchen an der Schwelle zur Volljährigkeit, das Geschichten erfindet, um wahrgenommen zu werden.

Er spielt Adrian, einen mit allen Wassern und dem Elend einer verkorksten Jugend gewaschenen Vorstadt-Ganoven, der gute Anlagen hätte, wenn ihm sein Hitzkopf und das Leben nicht ständig dazwischenfunkten.

Bilder, die in Erinnerung bleiben

Ein starker Tatort. Mit Szenen und Bildern, die in Erinnerung bleiben. Und der wieder einmal beweist: Gut abgekupfert ist besser als schlecht selbst erfunden.

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