Film bei ARTE

"Veteran": Familie und Wiederkehr, Schuld und Vergebung

von Maximilian Haase

Nach Jahrzehnten kehrt ein Soldat der französischen Fremdenlegion in seine tschechische Heimat zurück. Seine Mutter ist tot, von seiner Schwester hat er sich entfremdet. ARTE zeigt den Film als Free-TV-Premiere.

ARTE
Veteran
Drama • 29.01.2021 • 20:15 Uhr

20 Jahre verbrachte er in der französischen Fremdenlegion – nun kehrt er in seine tschechische Heimat zurück, um endlich ein normales Leben zu führen: Martin (Milan Ondrik), die Hauptfigur der internationalen Koproduktion "Veteran", ist nach langer Zeit im Militär zu einem anderen Menschen geworden. Während er gefährliche Situationen mit Leichtigkeit übersteht, fehlt ihm die Erfahrung in Sachen zwischenmenschliche Beziehung und emotionale Verarbeitung. Basierend auf dem Theaterstück von Marek Epstein, der auch das Drehbuch schrieb, inszeniert Regisseur Jan Hrebejk seinen Film als Drama um Familie und Wiederkehr, um Schuld und Vergebung.

Kurz nach seiner Ankunft erfährt Martin von seiner Schwester, dass die Mutter während seiner Abwesenheit gestorben ist. Einen guten Umgang damit findet der ehemalige Soldat nicht, ebensowenig mit der Entfremdung von der Schwester, die mit einem Alkoholiker verheiratet ist. Immerhin: Mit seinem kleinen Neffen versteht er sich gut. Doch die Probleme liegen tiefer: Die Mutter hatte enorme Schulden, die Martin von seinem Sold abbezahlt. Damit er sich trotzdem den Traum vom eigenen Café erfüllen kann, nimmt er an illlegalen Kampfwettbewerben teil. Währenddessen bekommt er Kontakt zu einer ganz anderen gesellschaftlichen Klasse.

Weil er den Sohn des stellvertretenden Bürgermeisters vor brutalen Schlägern rettete, lädt dieser Martin zum Abendessen ein. Dabei lernt er die Tochter Sara (Marie Poulova) kennen, mit der sich bald eine leidenschaftliche Liebesbeziehung entwickelt. Wäre da nicht ihr Vater Kadlec (Pavel Kriz), dem die Affäre sehr missfällt. Nach Recherchen in Martins Leben konfrontiert er ihn mit einer großen Schuld aus der Vergangenheit. Immer wieder, so scheint es, verfehlt der Protagonist das Glück. Für seine Rolle erhielt Hauptdarsteller Ondrik 2019 auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary den Preis für den besten Schauspieler.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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