"Winter of Forests" bei ARTE

Der Wald: Mythos voller Leben

07.01.2020, 09.12 Uhr
von Anne Richter

Der Wald hat die Menschen schon immer bewegt, sein Holz nutzen sie auf viele Arten, ebenso die Nahrung, die er bietet. Gerade die Deutschen verbindet mit dem Wald eine lange Geschichte mit vielen Facetten. Schon die Germanen verehrten heilige Bäume, und im Teutoburger Wald kämpften sie gegen die Römer. Später entdeckten Dichter und Autoren den Wald als Sehnsuchtsort, viele Märchen und Sagen sind mit ihm verknüpft. Wörter wie "Waldeinsamkeit" fanden ihren Weg in die deutsche Sprache, in der neueren Zeit wurde das "Waldsterben" sogar international verwendet. Und in Zeiten großer Klimaprobleme ist der Wald auch heute wieder in aller Munde.

Das alles sind gute Gründe dafür, dass Arte dem Wald vom 12. bis 25. Januar eine eigene Reihe mit dem Titel "Winter of Forests" widmet. Darin nähert sich der Sender dem Thema sowohl mit Spielfilmen als auch mit Dokumentationen und Reportagen an.

TV-Tipp 1: Der Dokumentarfilm "Geschwister der Bäume" von 2017  begleitet Mundiya Kepanga, den Anführer des papua-neuguinesischen Volksstammes der Huli. Er betrachtet die Bäume als Geschwister und reist durch die Welt, um über die Zerstörung des Regenwaldes und ihre Folgen aufzuklären. Kepanga verdeutlicht, dass das Schicksal von Menschen und Bäumen zusammenhängt. (Mi., 15.01., 9.25 Uhr)

TV-Tipp 2: Einen ganz anderen Bezug zum Wald hat der Mystery-Thriller "The Village – Das Dorf" aus dem Jahr 2004 mit Joaquin Phoenix, Adrien Brody u.a. Dabei geht es um ein kleines Dorf, dessen Bewohner den umliegenden Wald nicht betreten, weil dort geheimnisvolle, bösartige Kreaturen leben. Der junge Lucius Hunt möchte aber wissen, was sich dort verbirgt ... (So., 12.01., 20.15 Uhr)

TV-Tipp 3: Eine Erstausstrahlung ist der Fernsehfilm "Sterne über uns" von Christina Ebelt. Darin ziehen die alleinerziehende Melli und ihr neunjähriger Sohn Ben in den Wald, nachdem sie ihre Wohnung verloren haben. Ben findet das alles zunächst sehr spannend, doch Melli fürchtet, dass man ihr das Kind wegnimmt, sollte jemand von der Obdachlosigkeit erfahren. (Fr., 17.01., 20.15 Uhr/Di., 28.01., 13.45 Uhr)

Weitere Tipps

Auch ein Konzertfilm wird in der Reihe gezeigt: "Depeche Mode – Spirits in the Forest" von Regisseur Anton Corbijn begleitet Depeche Mode bei einem Auftritt auf der Berliner Waldbühne. (Fr., 24.01 , 23.50 Uhr/Mo., 27.01., 5 Uhr)

"Tarzan" Johnny Weissmüller kehrt am Montag, 13. Januar, ab 20.15 auf die Bildschirme zurück. Zunächst ist der Film "Tarzan und sein Sohn" von 1939 zu sehen, im Anschluss folgt eine Dokumentation über den Ausnahmesportler Weissmüller. Zahlreiche Dokumentationen und Reportagen blicken in die verschiedenen Wälder unserer Erde und beschäftigen sich beispielsweise mit den Wäldern des Nordens, der Sprache der Bäume oder dem Leben im Kronendach tropischer Regenwälder. Auch die Gefährdung des Waldes wird thematisiert.

Moderation

Präsentiert wird "Winter of Forests" vom französischen Naturfotografen Yann Arthus-Bertrand, der durch seine Luftbildaufnahmen in "Die Erde von oben" bekannt wurde. Mit einer eigenen Stiftung engagiert er sich für den Umweltschutz.

WÄLDER IN DEUTSCHLAND

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt, ca. 114191 Quadratkilometer. (Bundeswaldinventur 2012)

In Deutschland ist momentan die Fichte besonders stark geschädigt. Ursache sind unter anderem Hitze, Stürme und die Vermehrung des Borkenkäfers.

Wichtige und häufige Laubbäume sind Eiche und Buche , bei den Nadelbäumen sind es Kiefer und Fichte. (Bundeswaldinventur 2012)

Etwa die Hälfte aller Waldflächen Deutschlands ist in Privatbesitz. (Bundeswaldinventur 2012)

Die größten Waldflächen gibt es in Bayern. Prozentual betrachtet sind Hessen und Rheinland-Pfalz sehr waldreich, während Schleswig-Holstein vergleichsweise wenig Waldflächen hat. (Bundeswaldinventur 2012)

WÄLDER WELTWEIT

Wälder bedecken mit knapp vier Milliarden Hektar noch rund 30 Prozent der Landoberfläche der Erde. (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)

1,6 Milliarden Menschen sind direkt von Wäldern abhängig. (BMEL)

Zwischen 2010 und 2015 gingen pro Jahr etwa neun Millionen Hektar Naturwaldfläche verloren. Es wird aber wieder aufgeforstet (ca. 2,5 Millionen Hektar/Jahr) und Flächen bewalden sich auf natürliche Weise wieder – ca. drei Millionen Hektar/Jahr. (BMEL)

Insbesondere tropische Wälder sind auch für die Ernährung wichtig , wie die Produkte auf dortigen Märkten zeigen. Aber auch die bei uns beliebten Cashews stammen ursprünglich aus tropischen Wäldern. (BMEL)

Kinotipp

"Das geheime Leben der Bäume"

Kinofilm zum gleichnamigen Bestseller von Peter Wohlleben, 96 Minuten Kinostart: 23. Januar

Programmhinweis

"Terra X – Unsere Wälder", 11. Januar (ZDFneo)

  • 6.35 Uhr: Ein Jahr unter Bäumen
  • 7.20 Uhr: Im Reich des Wassers
  • 8.00 Uhr: Die Sprache der Bäume

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