Vierte Staffel der Netflix-Serie

"Stranger Things": mehr Monster, mehr Explosionen, mehr Ambitionen als Ideen

26.05.2022, 18.49 Uhr
von Andreas Fischer

Die vierte Staffel der Hitserie "Stranger Things" steuert auf ein düsteres Ende der Kindheit seiner Protagonisten zu. Der erste Teil der neuen Folgen ist nun bei Netflix zu sehen.

Normal sein? Glücklich? Das ist unmöglich in Hawkins. Es ist also Zeit, dass alles ein Ende hat. Nach mehr als zwei Jahren kehren Eleven (Millie Bobby Brown) und ihre Freunde zurück in die US-Kleinstadt und finden in der Fortsetzung des Netflix-Hits "Stranger Things" nicht nur heraus, dass Totgeglaubte länger leben. Vielmehr steht ein Krieg bevor, ein Krieg, den sie nicht gewinnen können. Netflix zeigt die vierte Staffel in zwei Teilen. Die ersten sieben Episoden sind ab 27. Mai abrufbar, im Juli folgen dann die restlichen beiden Folgen in Spielfilmlänge.

Mehr Monster, mehr Explosionen, mehr Bombast: "Stranger Things" wird gruseliger, düsterer und erwachsener. Das mag einerseits daran liegen, dass die einst jungen Hauptdarsteller – Millie Bobby Brown, Noah Schnapp, Finn Wolfhard, Caleb McLaughlin und Gaten Matarazzo – inzwischen fast schon zu alt sind, um noch als Teenager durchzugehen. Andererseits haben die Serienmacher Matt und Ross Duffer schon in den ersten drei Staffeln gezeigt, dass sie es verstehen, ihre Mysteryserie konsequent und clever weiterzuentwickeln.

Wobei das eine mit dem anderen zusammenhängt: Die Kinder werden erwachsen und mit ihnen auch die Dämonen, die sie quälen. Weglaufen kann man vor ihnen nicht – auch wenn es vor allem Eleven gerne tun würde. Doch das Mädchen, die junge Frau, mit den übernatürlichen Fähigkeiten, ist die wichtigste Waffe in einem Krieg gegen das Böse, das mehr denn je eine reale Gestalt annimmt.

Allerdings, auch das ist Teil der Wahrheit, gelingt es "Stranger Things" in den ersten sieben Episoden nicht mehr so gut wie früher, Überraschungsmomente einzubauen. Nicht nur der Kampf gegen einen Hexenmeister aus Hawkins' Unterwelt folgt einer bewährten Choreografie, auch die Beziehungen zwischen den Figuren entwickeln sich nach bewährten Mustern.

An Ambitionen mag es den Duffer Brüdern noch nie gemangelt haben, ihr Einfallsreichtum mag trotz epischer Laufzeiten – die Episoden sind teilweise 90 Minuten lang – scheint jedoch endlich zu sein. Doch auch wenn vom Charme und Witz der ersten Staffeln nicht mehr viel übrig geblieben ist: Unterhaltsame Abende im "Stranger Things"-Universum kann man immer noch erleben.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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