Lohnt sich die Horrorserie?

„The Fall of the House of Usher“- Gruselserie lässt einem den Atem gefrieren

05.01.2024, 09.36 Uhr
von Nicole Jansen
Wie gut ist die Netflix-Serie?
Wie gut ist die Netflix-Serie?  Fotoquelle: EIKE SCHROTER/NETFLIX

Seit Donnerstag, 12. Oktober läuft die Horrorserie „The Fall of the House of Usher“ bereits auf Netflix. Eine Gruselserie von Regisseur Mike Flanagan, der Netflix Fans bereits mehrfach das Fürchten gelehrt hat: So adaptierte er schon die Horrorserie „Gänsehaut um Mitternacht“, „Midnight Mass“, „Spuk in Hill House“ und „Spuk in Bly Manor“ exklusiv für Netflix.

Worum geht´s?

Mit „Der Untergang des Hauses Usher“ bedient sich Flanagan erneut einer berühmten Vorlage, nämlich den Werken des berühmten Schriftstellers Edgar Ellan Poe. In der Netflix-Serie geht es um die Geschwister, Roderick und Madeleine Usher, gespielt von Bruce Greenwood und Mary McDonnell, die ihren Pharmakonzern „Fortunato“ unter ihrer Leitung an die Spitze geführt haben. So entwickelte sich Fortunato zu einem wohlhabenden und mächtigen Imperium. Doch der Erfolg bringt auch zahlreiche Leichen mit sich- so sind Millionen von Menschen weltweit von den Schmerzmitteln des Konzerns abhängig geworden. Das bleibt nicht ungesühnt. Das Geschwisterpaar bekommt die Konsequenzen am eigenen Leib zu spüren durch das Erscheinen einer mysteriösen Frau namens Verna (Carla Gugino), einer Frau, der sie bereits vor Jahren schon einmal begegnet sind. Kurz darauf kommen Rodericks Kinder Prospero, Frederick, Napoleon, Tamerlane, Camille und Victorine bestialisch ums Leben.

Das macht die Serie so besonders

Es ist eine Serie der besonderen Art. Gnadenlos und ungeschönt rechnet sie mit dem Kapitalismus ab und zeigt, was passiert, wenn grundlegende Werte in der Gesellschaft verloren gehen und das Handeln nur noch von Gier und Macht bestimmt wird. Die Auswirkungen sind fatal: In der Netflix-Serie tragen vor allem die nachfolgenden Generationen die bitterbösen Konsequenzen der mangelnden Moral ihrer Vorfahren. Darüber hinaus sind die Verbrechen rund um die Familie Usher zwar fiktiv, allerdings sind diese Geschichten nicht frei erfunden - illegale Chemieabfälle, risikoreiche medizinische Studien und Methoden, die Menschen in die Medikamentenabhängigkeit führen, sind Teil der Realität.

Schwarzer Humor trifft auf Psychothriller

„The Fall of the House of Usher“ zeichnet sich aber nicht nur durch seine düstere Atmosphäre aus, sondern auch durch ihren schwarzen Humor, wodurch die Serie ihre Einzigartigkeit erhält. Als Beispiel ist die Episode zu nennen, in der das Geschwisterpaar ihre totgeglaubte streng christliche Mutter im Garten vergraben, diese dann am Tag darauf „vergnügt“ und mit Erde behaftet auf ihre Kinder zustürmt, um dann letztendlich doch tot umzufallen. Doch nicht nur für Humor ist gesorgt. Begeisterte Horror-Fans kommen ebenso auf ihre Kosten, denn der Gruselfaktor kommt nicht zu kurz. Einige Schauermomente sind vorhanden, etwa als Prospero Usher und die anderen Gäste auf seiner Party elendig zugrunde gehen und durch Verbrennungen gänzlich entstellt sind. Wer allerdings nur blutige Szenen erwartet, wird wohl enttäuscht sein. Der Regisseur kreiert den Horror insbesondere in Dialogen und ruhigen Momenten, die zumeist ihre wahre Bedeutung erst im Nachhinein enthüllen. So wird auch in der letzten Folge enthüllt, weshalb die tragischen Todesfälle in der Familie Usher überhaupt geschehen. Die Serie ist nichts für schwache Nerven und kann nicht einfach mal so nebenbei gestreamt werden. Mike Flanagans Filme sind dafür bekannt, dass sie ein wenig Anlaufzeit benötigen, um in der finalen Episode dann mit einem Knall zu überraschen. Und weil das so ist, darf keine Sekunde verpasst werden, denn erst am Ende fügen sich die Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen.

Darum solltet ihr die Serie streamen

Mike Flanagans Adaption der Werke von Edgar Allan Poe ist ein wahres Meisterwerk, erfordert jedoch alle Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, bis zum Ende zu schauen, um kein einziges Detail zu verpassen. Flanagan schafft es nicht nur die Werke Poes in die Moderne zu übertragen, sondern auch noch seine eigene Geschichte mit einfließen zu lassen. Eine absolut empfehlenswerte Inszenierung des Regisseurs mit grandioser schauspielerischer Leistung.

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