ARTE-Doku

Das James-Webb-Teleskop: Einblicke in die Anfänge des Sonnensystems

17.12.2022, 10.01 Uhr
von Elisa Eberle

Seit knapp einem Jahr kreist das James-Webb-Teleskop auf einer Umlaufbahn um die Erde. Eine ARTE-Doku zeichnet den faszinierenden Entwicklungsprozess nach.

ARTE
Das James-Webb-Teleskop
Dokumentation • 17.12.2022 • 21:45 Uhr

Sommerloch 2022: Ausgerechnet die Aufnahme einer Scheibe Chorizo-Wurst versetzte die Online-Welt Anfang August in Erstaunen. Der Fotograf, der französische Physiker und Wissenschaftsphilosoph Etienne Klein, hatte behauptet, es handle sich um eine Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops. Der Scherz flog auf und machte das echte James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) vielleicht sogar noch ein bisschen berühmter. Nun erzählt eine ARTE-Dokumentation seine faszinierende Entwicklungsgeschichte nach.

"Das James-Webb-Teleskop: Ein neues Zeitalter der Entdeckungen" lautet der vollständige Titel des Films von Terri Randall. Dass es sich dabei keinesfalls um eine Übertreibung handelt, wird bereits in den ersten Filmminuten klar: 25 Jahre arbeiteten zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Entwicklung des Teleskops. Bei manchen entsprach dies ihrer gesamten NASA-Karriere. Dass der Bau so lange dauerte, lag nicht zuletzt an seiner unfassbaren Größe: 21,2 mal 14,2 Meter misst allein das gewaltige Sonnenschild, welches das Teleskop vor Wärme schützt. Das ist in etwa so groß wie ein Tennisplatz. Um es zu transportieren, wurde ein komplexes Faltsystem entwickelt, das dem Teleskop den Spitznamen "Origami-Teleskop" verschaffte. Das Gewicht des JWST entspricht einem Bus und ist damit deutlich größer als das vorangegangene Hubble-Teleskop.

Am 25. Dezember 2021 war es dann so weit: An Bord einer "Ariane 5"-Trägerrakete trat das James-Webb-Weltraumteleskop vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guyana aus seine lange Reise ins Weltall an. Inzwischen kreist es auf einer 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Umlaufbahn um unseren Heimatplaneten. In seiner mindestens fünfjährigen Dienstzeit soll es Antworten auf die wohl spannendsten Fragen der Astronomie geben: Wie sahen die ersten Sterne und Galaxien aus? Wie entstehen Sterne inmitten einer Gaswolke? Und: Könnte sich die Atmosphäre von Exoplaneten für Leben eignen? Erste Bilder gibt es bereits.

Auch im weiteren Verlauf des Abends widmet sich ARTE spannenden Weltraumprojekten: Die Dokumentation "Perseverance – Ein Jahr auf dem Mars" von Alain Tixier um 22.40 Uhr dokumentiert die gleichnamige Mission des Rovers Curiosity, der seit 2011 nach Leben auf dem Mars sucht. Erste Erkenntnisse wecken spektakuläre Hoffnungen. Um 23.35 Uhr geht die Dokumentation "Planet 9" von Florence Tran der Frage nach, was es mit dem gleichnamigen riesigen Planeten im hintersten Winkel unseres Sonnensystems auf sich hat, der einst dafür sorgte, dass Pluto kein Planet mehr war: Existiert dieser Planet 9 wirklich? Und warum ist er so schwierig aufzuspüren? Die Dokumentation erzählt dabei unter anderem von den faszinierenden Ermittlungen des Planetologen Alessandro Morbidelli.

Das James-Webb-Teleskop – Sa. 17.12. – ARTE: 21.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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