Neuer Fall "Alles auf Tod"

"Herr und Frau Bulle": Yvonnes Ruf ist in Gefahr

von Elisa Eberle

Herr und Frau Bulle ermitteln nach Schüssen in einem Spielcasino in unterschiedliche Richtungen. Doch es ist nicht dieser Fall, der das Eheglück auf eine harte Probe stellt.

ZDF
Herr und Frau Bulle – Alles auf Tod
Kriminalfilm • 24.04.2021 • 20:15 Uhr

Sie sind schon ein seltsames Pärchen, dieser Heiko Wills (Johann von Bülow) und seine Frau Yvonne (Alice Dwyer)! Selbst nach den bisherigen drei Folgen ihrer gemeinsamen Krimi-Reihe "Herr und Frau Bulle" weiß man als Zuschauer immer noch nicht so genau, woran man bei ihnen ist: Ihre scheinbar glückliche Ehe wirkt – von außen betrachtet – doch etwas unterkühlt und einsam. Zumindest bislang, denn in dem neuen Fall wird die Beziehung des Fallanalytikers und der Kommissarin unfreiwillig auf eine harte Probe gestellt.

Unter dem Episodentitel "Alles auf Tod" (Regie: Uwe Janson) gilt es zunächst, einen Raubüberfall auf ein Spielcasino im Berliner Stadtteil Kreuzberg aufzuklären. Der Geschäftsführer Ibrahim Bekin (Ercan Durmaz) wird bei der Tat verletzt, seine Frau Emine (Ela Cosen) stirbt. Yvonne geht zunächst von einem Beziehungsdrama aus: Immerhin galt Emine als hochgradig eifersüchtig, litt gar unter dem sogenannten Othello-Syndrom, einer wahnhaften Überzeugung von der Untreue des Lebenspartners, wie es die Befragung von Umeir (Lucas Janson), Ibrahmins Sohn aus erster Ehe, ergibt.

Heiko hingegen setzt auf einen größeren Straftatbestand, an dem niemand Geringeres als der berüchtigte Glücksspielkönig Edgar Pinninger (Ronald Nitschke) beteiligt sein soll. Doch während das Ehepaar Wills noch den Sieger ihrer privaten Wette ermittelt, braut sich an anderer Stelle schon ein neues Unwetter zusammen.

Harte Probe für die Ehe

"Die Marx" (Gisa Flake), eine Kollegin der internen Ermittlung, hat es schon lange auf Yvonne abgesehen. Dank des Hinweises des überkorrekten Streifenpolizisten Norbert (Maximilian Gehrlinger) hat sie nun endlich etwas gegen die Kommissarin in der Hand. Mit einer nahezu diebischen Freude steckt sie ihre Nase tief in die Privatangelegenheiten der Wills hinein und fördert am Ende ein dunkles Geheimnis hervor, das die Kommissarin nicht nur ihren Job kostet, sondern auch die Ehe mit Heiko infrage stellt ... Immerhin: Heiko wird zu seiner Frau stehen. Und so ermittelt das Bullen-Paar am Ende gemeinsam mit Kevin (Tim Kalkhof) und Frau Springer (Birge Schade), um den Täter in einem weiteren Mordfall zu überführen und Yvonnes Ruf wiederherzustellen.

"Das Miteinander der Figuren hat eine Schrägheit, die man in kaum einem deutschen Krimi findet", erklärte die Hauptdarstellerin Alice Dwyer einst in einem Interview. Zusammen mit den "ziemlich dreckigen Fällen" ergebe dies eine für den Zuschauer schwer einzuordnende Mischung: "Weil die Reihe eben nicht klar komödiantisch oder ernst ist. Sie hat eine Ambivalenz, die in Deutschland noch ein wenig ungewöhnlich ist." Diese Umschreibung trifft auch auf den aktuellen vierten Fall zu: Der Film hat zwar einige skurrile bis Slapstick-artige Szenen, bleibt dabei jedoch weit von einer Schenkel-klopf-Mentalität manch anderer Krimiformate entfernt.

Auf diese Weise trifft der Drehbuchautor Axel Hildebrand vielleicht nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Im Hinblick auf die Einschaltquoten scheint sich die Reihe bislang dennoch wacker zu schlagen: Zufriedenstellende 5,48 Millionen (17,5 Prozent) sahen 2020 den dritten Teil mit dem schlichten Titel "Abfall". Bei der Premiere 2018 waren es sogar 6,07 Millionen (20,6 Prozent).

Herr und Frau Bulle – Alles auf Tod – Sa. 24.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren