Bei "The Taste"

"Ich hab keinen Bock": Alexander Herrmann wird zum Weihnachtsmuffel

07.12.2023, 11.54 Uhr

Überall weihnachtet es, doch das ist gar nicht nach dem Geschmack von Alexander Herrmann. Im Viertelfinale von "The Taste" wurde es aber dennoch kulinarisch besinnlich. 

Nikolausabend bei "The Taste" (SAT.1) – und es kommt tatsächlich ein Mann mit weißem Bart. "Er kann ein Philosoph, aber auch ein A...loch sein", beschreibt ihn Alexander Kumptner ebenso liebevoll wie ehrfürchtig. Aus seinem Sack zaubert Starkoch, Autor und dreimaliger "Taste"-Juror Roland Trettl ("Ich will die vier Coaches so richtig ärgern") Lebkuchen, Marzipan, Walnüsse und Clementinen, mit denen "Winteraromen" und Feinschmecker-Besinnlichkeit erzeugt werden soll.

Nina: "albern, wenn man sich von Süßkram in die Knie zwingen lässt"

"Nikolaus – das wird kulinarisch ja richtig geil", seufzt Coach Alexander Herrmann da bereits amüsiert gequält. Er jedenfalls habe "keinen Bock auf Vanillekipferl-Backen bei 'The Taste'", diskreditiert er Grinch-haft die hohe Kunst des adventlichen Plätzchenbackens. Auch verordnete Gemütlichkeit wehrt er ab: "Ach, diese Weihnachtsmarkt-Nummer, Glühwein, gebrannte Mandeln, Punsch..."

Tim Raue kommen bei Roland Trettls Anblick andere Bedenken: "Der mag keine Deko, also Hände weg von schönen Blüten auf dem Löffel, außerdem will er nichts Süßes." Nicht unwesentlich bei der Aufgabe "Dessert". Eine der wenigen, die sich der Challenge stellen, ist Raues Teammitglied Nina (42). Die Profiköchin aus dem Allgäu findet es nämlich "albern, wenn man sich von Süßkram in die Knie zwingen lässt".

Also beschließt Alexander Herrmann, den Lebkuchen "etwas zu entschweren" und zaubert mit Köchin und Ernährungswissenschaftlerin Pia aus seinem Team eine Apfel-Creme-Kreation mit Lebkuchen-Gewürzen. Alexander Kumptner lässt sich von Kandidatin Mona mit Honig-Walnuss-Topfenknödeln ("Sensationell fluffig!") füttern und schwärmt: "Mona, I love you."

Aprikose im Winter?

Das gesamte Team Raue widmet sich Cremes auf Milchbasis mit Clementinen-Kompott: Nina kocht ein Grießflammerie "zum Einkuscheln", Kolumbianerin Mary Anne arbeitet an einer Crema Catalana ("Ich bete zu meiner Oma, dass sie rechtzeitig fest wird") und Youngster Hannes versucht sich an Panna Cotta ("Mist, nur ein Furz geworden mit zu viel Frucht"). Frank Rosin wiederum hält sich für fuchsig: Weil Roland Trettl lange in Spanien lebte und es lieber pikant mögen soll, überzeugt er Kandidat Daniel von einem Aprikosen-Marzipan-Filoteig-Strudel – mit Oliven und Estragon! "Bei Trettl heißt es barfuß oder Lackschuh, ganz oder gar nicht", so seine Begründung.

Genauso bewertet das Südtiroler Urgestein die Resultate: "Die Topfenknödel haben keine Tiefen, aber auch keine Höhen." Um anschließend seinen "Gaumen zu reinigen", greift Trettl zum Grießflammerie mit Zitrus-Note, aber: "Bei zu Süßem bekomme ich immer Zwicken am Hinterkopf. Der Grieß triggert das." Köchin Nina dazu: "Dann empfehle ich Herrn Trettl dringend, als Dessert nur Käse zu essen." Coach Raue geht einen Schritt weiter: "Da ist kaum Zucker drin! Nächstes Mal gibt es eine Handvoll Salz dazu."

Am vernichtendsten fällt Trettls Urteil über den ihm maßgeschneiderten süß-salzigen Strudel aus: "Aprikose im Winter? Verstehe ich nicht." Es gewinnt Pias Lebkuchen-Apfeltasche ("War auch an der Grenze"), und im Team Rosin deutet sich ein Abschied an. "Weil ich's verkackt habe, muss sie jetzt gehen", bedauert Kandidat Daniel das Ausscheiden seiner Kollegin Kathrin. Doch zu früh getrauert – Alexander Kumptner buzzert sie in sein Team!

"Die Dosis macht das Gift"

Die zweite Runde – gleiche Grundzutaten, aber diesmal herzhaft, bitteschön – kann Kumptners Darling Mona ("Sie hat mich gefüttert! Mit der Hand!") mit einer "seidigen Umami-Bombe" aus Spitzkohl für sich entscheiden. Schlechter sieht es jedoch für Michis Kalbsfilet mit Steinpilztartar aus. "Das haut mich an Nikolaus nicht in meine Rentierdecke", bedauert Raue, und Herrmann fragt sich ob der karamellisierten Walnüsse: "Ist da eine Praline hineingefallen?"

Gemeinsam mit Mary Anne, deren Wildschwein mit Cranberries ein "schepperndes Punkrock-Konzert am Gaumen" (Herrmann) veranstaltet habe, geht Michi ins Entscheidungskochen. Dieses betreut Gastjuror Gerhard Retter. Der Star-Sommelier ("Wein ist flüssiger Sonnenschein"), was Tim Raue etwas nervös macht: "Ich weiß nicht, wie man für ihn kocht, ich weiß nur, wie man mit ihm säuft."

Zum entsprechenden Thema "Glühwein" fällt Alexander Kumptner nur ein: "Davon bekomme ich immer Kopfschmerzen." – "Die Dosis macht das Gift", beruhigt Retter. Überraschend empathisch von Tim Raue ("Wie machen das jetzt gemeinsam") produziert die nach dem Wildschwein-Desaster völlig aufgelöste Mary Anne diesmal in Glühwein geschmorten Hasenbraten mit Maronenpüree, während Kumptner mit seinem "kleinen Bruder" Michi an einer Schokotarte mit Glühwein-Zabaione werkelt. Aber auch bei Retter gewinnt Salzig vor Süß: "Der Braten hat mehr Nuancen".

Das Aus für Michi, den aufstrebenden Profikoch aus Metzingen und laut Kumptner "Pfundskerl von einem Menschen"? Seiner Bestürzung folgt ein ebenso flotter Buzzer – Frank Rosin braucht noch ein zweites Teammitglied. "Eskalation und Hände hoch!", freut sich Michi und springt in die Arme seines neuen Coaches. Und hält es ebenso wie das Publikum an diesem Nikolaus-Abend sicher mit Alexander Herrmanns Worten: "Man muss nicht immer alles kapieren. Manchmal reicht es, zu schauen und zu genießen."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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