Im "ZDF-Morgenmagazin"

Grünen-Chef Omid Nouripour entsetzt über Linken-Vorschlag: "Steilvorlage für den nächsten Krieg"

22.03.2024, 09.38 Uhr

Erneut ging es Donnerstagmorgen im "ZDF-Morgenmagazin" um den Krieg in der Ukraine. Omid Nouripour unterstützt die Pläne der EU, beschlagnahmtes russisches Vermögen für Militärhilfe an die Ukraine zu verwenden. Über einen Einwurf von Linken-Chefin Wissler zeigte sich der Grünen-Politiker fassungslos. 

In der ZDF-Sendung ging es um den Plan der EU, Zinsen aus beschlagnahmten russischen Vermögen, als Militärhilfe für die Ukraine zu verwenden. Dieses Vorhaben wird von der Bundesregierung unterstützt. Von drei Milliarden Euro ist die Rede – doch ist der Betrag nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein"? Das wollte Moderator Andreas Wunn von Omid Nouripour wissen.

Linken-Chefin Janine Wissler spricht sich gegen Waffenlieferung aus

"Das ist eine signifikante Verbesserung der Militärhilfe", antwortete der Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Es sei "ein kluger Weg, um der Ukraine beizustehen". Zwar würde es mit Sicherheit "bald eine Diskussion darum geben, was eigentlich mit dem Geld selbst passiert", aber bis dahin sei der Plan ein "guter, gangbarer Weg".

Aktuell wird nicht nur über mehr Waffenlieferungen an die Ukraine diskutiert, sondern auch über "ein Einfrieren des Konflikts". Linken-Chefin Janine Wissler, die vor Nouripour zu Gast in der Sendung aufgetreten war, betrachtet die Punkte kritisch und sprach sich für "Verhandlungen" aus: "Meine Solidarität gilt natürlich den Menschen, die unter diesem Krieg leiden, die geflohen sind vor diesem Krieg. Die Frage ist: Wie können wir ihn so schnell wie möglich beenden? Und die Lieferungen von immer mehr Waffen haben nicht dazu geführt."

Grünen-Politiker: ein "Einfrieren des Konflikts" würde dem Aggressor helfen

"Glauben Sie ernsthaft, dass, wenn wir das jetzt 'einfrieren', der Krieg vorbei ist?", kommentierte Nouripour, nachdem ihm der Interview-Ausschnitt der Linken-Chefin vorgeführt worden war. Die Antwort gab er selbst: ein klares Nein. Der Grünen-Chef begründete seine Haltung: "Die Situation in den besetzten Gebieten ist verheerend. Es gibt systematische, schwerste Verbrechen an den Menschenrechten, an den Menschen dort. Wir kriegen so viele Berichte über Grausamkeiten. Das ist kein Frieden, den die dort erleben werden."

Man müsse "sich den Realitäten stellen" und "sehen, dass ein Einfrieren dem Aggressor hilft". Er erklärte: Wenn die Ukraine ihr Land nicht zurückerobern könne, wäre das eine "Steilvorlage für den nächsten Krieg".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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