Abendprogramm auf kabel eins

"Karate Kid"-Abend mit omnipräsentem Jackie Chan

von Jasmin Herzog

Nach dem Kultfilm "Karate Kid" und vor dem Seriensequel "Cobra Kai" gab es 2010 den Versuch, den Martial-Arts-Klassiker neu aufzulegen. Die 2010er-Version von "Karate Kid" geriet ebenso actionreich wie familienfreundlich – und leider auch arg chauvinistisch.

kabel eins
Karate Kid
Action • 14.06.2022 • 20:15 Uhr

Kaum ein Martial-Arts-Film erlangte in den 80er-Jahren einen größeren Kultstatus als "Karate Kid". Er besitzt ihn bis heute, wie man am Erfolg der hochgelobten Serien-Fortsetzung "Cobra Kai" ablesen kann, die auf Netflix mittlerweile mit vier Staffeln vertreten ist. Zwischen der Originalreihe, die insgesamt vier Filme hervorbrachte, und dem modernen Revival gab es allerdings auch 2010 bereits den Versuch, das Actionspektakel neu aufzulegen. Die zentrale Botschaft des familienfreundlichen "Karate Kid"-Remakes von Harald Zwart: Es geht immer um Respekt!

Die Hauptfigur Dre, gespielt von Will und Jada Pinkett Smiths Sohn Jaden, muss wegziehen. Aus Detroit, der Stadt ohne Arbeitsplätze, ohne jede Perspektive. Seine Mutter (Taraji P. Henson) hat einen Job in Peking angenommen – in Zeiten der Globalisierung ein nicht unwahrscheinliches Szenario. Ein neues Leben also, anfangs außerordentlich trist. Erst mit Hausmeister Mr. Han (Jackie Chan), der sich als vorzüglicher Kampfsportlehrer erweist, bekommt alles einen Sinn.

Mit Mr. Hans Hilfe kann sich Dre gegen chinesische Kinder wehren, die den Neuling nach Strich und Faden mobben und ihren Kampfsport anders lernen als Dre. Nicht demütig und elegant, sondern brutal und voller Hass. Der recht knappe Inhalt des Films: Diese Kinder gilt es in einem großen Kung-Fu-Wettbewerb zu schlagen. Mr. Han, schicksalsgebeutelter Geselle und eigentlich Hausmeister in bewusstem Wohnblock, ist derjenige, der weiß, wie das geht.

Beachtlicher Erfolg international

Bisweilen überschreitet "Karate Kid" die Grenze zum Chauvinismus. Es ist klar, dass so ein Film zu einem Abschluss kommen muss, zu einem Crescendo, das einen Sieger gebärt. Die Darstellung Dres als edler Ritter Makellos, der die verlorenen Traditionen seines Meisters fortsetzt auf der einen Seite, und die der dumpfen, bulligen Chinesenkinder, die unter brutaler Knute eines bösen Trainers prügeln und Knochen brechen auf der anderen, ist aber schwer erträglich und macht vieles kaputt.

Die Charaktere machen so gut wie keine Entwicklung durch, Lichtblick ist einzig das altersweise Spiel Jackie Chans. Hätte Jaden Smith einen anderen Nachnamen, wäre der Film vor der Kino-Auswertung vermutlich direkt in die Regale der Heimkino-Abteilung gewandert. So aber weckte der Film die Neugier des Publikums: Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurde er ein beachtlicher Erfolg an den Kinokassen.

Im Anschluss geht Kabel Eins noch einen generationalen Karate-Schritt zurück: Ab 23.10 Uhr zeigt der Sender mit "Karate Kid IV – Die nächste Generation" von 1994 den finalen Teil der Originalreihe. Fans des gelungenen Streaming-Sequels können sich derweil auf frischen Stoff freuen: Am 9. September geht "Cobra Kai" bei Netflix in die fünfte Staffel.

Karate Kid – Di. 14.06. – kabel eins: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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