Zweite Staffel im Ersten

Kommissar Bäckström und die tödliche Pinocchio-Spieluhr

07.08.2022, 10.03 Uhr
von Franziska Wenzlick

Der schwedische Kommissar Bäckström ist in der zweiten Staffel unsympathisch wie eh und je, bekommt es aber mit einem spannenden Fall zu tun. Sein Erzfeind ist tot – was hat eine mysteriöse Pinocchio-Spieluhr damit zu tun?

ARD
Kommissar Bäckström: Staffel zwei
Thrillerserie • 07.08.2022 • 21:45 Uhr

Als 1886 sein erster Holmes-Fall "Eine Studie in Scharlachrot" von mehreren Verlagen abgelehnt wurde, hätte Arthur Conan Doyle wohl kaum geahnt, dass auch im 21. Jahrhundert noch jeder drittklassige Krimiautor glauben wird, Geschichten von überheblichen und gleichzeitig grenzgenialen Ermittlern seien hochinnovativ. Sherlock-Holmes-Verschnitte – bewusst oder unbewusst, gelungen oder nicht – gibt es bis heute wie Sand am Meer, und auch die schwedische-deutsche Thrillerserie "Kommissar Bäckström" bildet keine Ausnahme.

Mittlerweile ist die Handlung um den mürrischen, arroganten und freilich hochintelligenten Evert Bäckström (Kjell Bergqvist) in der zweiten Staffel angekommen. Bäckström ist unsympathisch wie eh und je. Er motzt, provoziert und grantelt sich auch in den sechs neuen Episoden durch den Polizeialltag. Überraschend ist hingegen der Staffelauftakt, denn statt in Schweden findet sich das Publikum zu Beginn der ersten Folge in einem eingeschneiten russischen Schloss im Jahre 1908 wieder. Was folgt, könnte auch einem High-Class-Horrorfilm entlehnt sein: Eine Gruppe von Kindern spielt inmitten von Prunk und Protz, nur ein kleiner Junge bleibt allein in einem Raum zurück. Dort findet er eine goldene Pinocchio-Spieluhr, ein augenscheinlich wertvolles Stück, das zum Klang einer melancholischen Melodie eine spitze, lange Nase ausfährt. Als die anderen Kinder zurückkehren, ist der Junge tot, die Spieluhr hält er noch immer in der Hand.

Tot ist auch Staranwalt Tomas Eriksson (Jens Hultén). Wieder in der Gegenwart (und in Schweden) angekommen, ist es ausgerechnet Bäckström, der seinen Erzfeind leblos auffindet. Nur wenige Augenblicke zuvor hatte der Ermittler seiner Geliebten Tina (Helen Sjöholm) eine Affäre mit Eriksson oder gar eine Verbindung zur Russenmafia unterstellt und war mit den Worten "Jetzt wirst du sterben!" in die Wohnung des Juristen gestürmt. Dass "Eriksson, das Arschloch", wie Bäckström seinen größten Widersacher zu nennen pflegt, ohnehin schon den Löffel abgegeben hat, hängt – natürlich – mit einer Pinocchio-Spieluhr zusammen, die die Polizei am Tatort findet.

Fazit: Ordentliche Krimi-Unterhaltung über sechs Folgen

Den Fällen von Sherlock Holmes und Dr. Watson können die Geschichten (Drehbuch: Jonathan Sjöberg und Dennis Magnusson) um Kommissar Bäckström und seine Kollegin und rechte Hand, Ankan Carlsson (Agnes Lindström Blomgren), auch in der zweiten Staffel nicht das Wasser reichen. Müssen sie aber auch nicht. Die lose auf den Romanen von Leif GW Persson beruhende Krimireihe funktioniert auch so gut genug, um über sechs neue Folgen hinweg zu unterhalten – und bereits innerhalb der ersten Minuten neugierig darauf zu machen, was es mit dem goldenen Pinocchio denn nun auf sich haben könnte ...

Das Erste zeigt Sonntag, 7. August, ab 21.45 Uhr, die ersten beiden Folgen der neuen Staffel. Jeweils im Wochentakt folgen zur gleichen Zeit im Doppelpack die dritte und vierte beziehungsweise fünfte und sechste Episode.

Kommissar Bäckström: Staffel zwei – So. 07.08. – ARD: 21.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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