Film nach dem Hit von George Michael

"Last Christmas": Emilia Clarke als unzuverlässiger Weihnachtself

25.11.2023, 07.59 Uhr
von Jasmin Herzog

"Last Christmas" ist ein Film, der von den Songs von George Michael inspiriert worden ist. Die etwas überladene romantische Komödie, versucht zudem auch noch sozialkritische Themen unterzukriegen. Dafür überzeugt "Game of Thrones"-Star Emilia Clarke als unzuverlässiger Weihnachtself.

RTL
Last Christmas
Komödie • 25.11.2023 • 20:15 Uhr

Ob man ihn nun liebt oder aus tiefstem Herzen hasst, sicher ist: In der Weihnachtszeit ist dem Wham!-Klassiker "Last Christmas" nicht zu entkommen. Geschrieben hat den Schlager über eine verflossene Liebesbeziehung einst der an Weihnachten 2016 verstorbene George Michael.

Thema Obdachlosigkeit war George Michael wichtig

Kurz vor seinem Tod erteilte er Schauspielerin, Produzentin und Drehbuchautorin Emma Thompson die Erlaubnis, einen von seinem Welthit und seiner Musik inspirierten Film zu drehen. Die einzige Bedingung des für seine Wohltätigkeit bekannten Stars war, dass das Thema Obdachlosigkeit in das Skript eingehen müsse. Thompson, die das Drehbuch zu "Last Christmas" zusammen mit Bryony Kimmings schrieb, hat sich daran gehalten. Im November 2019 kam der Film in die Kinos, jetzt zeigt ihn RTL als Wiederholung.

Bevor die Geschichte im leider ziemlich kitschigen Finale einen Abstecher in ein Obdachlosenheim macht, lernt man zunächst den schlampigen, sarkastischen, aber dennoch bezaubernden Weihnachtself Kate (Emilia Clarke, "Game of Thrones") kennen. Dabei ist Kate nicht wirklich ein Elf. Vielmehr arbeitet sie in einem zuckersüßen Kostüm in einem ganzjährig geöffneten Weihnachtsshop, der ebenso wie ihr Outfit herrlich "over the top" ist. Kostüm- und Ausstattungsabteilung hatten bei diesem Film sichtlich Freude daran, sich auszutoben.

An ihrem Arbeitsplatz verärgert Kate mit ihrer Unzuverlässigkeit regelmäßig ihre von Weihnachten besessene Chefin (Michelle Yeoh), die von allen nur "Santa" genannt wird. Doch Kate scheint "Santas" Unzufriedenheit nicht zu stören, genauso wie es sie recht kalt lässt, wenn sie wieder einmal aus der Wohnung eines Freundes fliegt, weil sie sich absolut rücksichtslos verhalten hat.

Die Begegnung mit dem geheimnisvollen Tom 

Zu ihren Eltern, die ebenfalls in London leben, will die 26-Jährige, die halbherzig eine Gesangskarriere anstrebt, nicht zurück, denn ihre überfürsorgliche Mutter (Emma Thompson) treibt sie in den Wahnsinn. Wegen ihrer Selbstvergessenheit verletzt Kate auch ihre lesbische Schwester (Lydia Leonard), die wie einst George Michael Angst vor ihrem Coming-out hat.

Doch eines Tages lernt Kate, die das Trauma ihrer nicht weit zurückliegenden Herztransplantation nicht überwunden hat, den überirdisch netten und geheimnisvollen Tom (Henry Golding) kennen, der versucht, durch ihre raue Schale zu dringen und ihre Lebensfreude wieder zu wecken.

London versucht sich erneut als Stadt der Liebe

Hauptdarstellerin Emilia Clarke füllt ihre Rolle mit größtmöglichem Leben und viel Charme und sorgt dafür, dass eher holprige Stellen im überladenen Plot nicht ganz so bedeutend erscheinen. Zusammen mit Henry Golding ("Crazy Rich") gibt sie ein schönes Rom-Com-Paar ab, auch wenn es zwischen den beiden nicht ganz so knistert wie Kerzen an einem Weihnachtsbaum. Gemeinsam erkunden sie London, das noch idyllischer wirkt als einst in der Komödie "Notting Hill". Untermalt wird das Ganze immer wieder von George Michaels Musik.

Indes versucht Regisseur Paul Feig ("Spy – Susan Cooper Undercover") in seinem Film, auf Biegen und Brechen auch noch sozialkritische Themen wie aufkeimenden Fremdenhass in Zeiten des Brexits und schließlich auch die Obdachlosen-Thematik einzubinden. Das ist zwar ehrenhaft, aber es gelingt nur bedingt überzeugend. Dazu ist "Last Christmas" im Ganzen doch zu oberflächlich angelegt.

Last Christmas – Sa. 25.11. – RTL: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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