Film im BR

"Leberkäsjunkie": Der Eberhofer muss auf Diät

16.04.2022, 10.07 Uhr
von Kai-Oliver Derks

Unterhaltsam wie eh und je: Der Eberhofer muss im sechsten Teil zwar auf seine geliebten Leberkässemmel verzichten, aber zumindest beim Zuschauer sorgt das keineswegs für schlechte Laune.

BR
Leberkäsjunkie
Komödie • 16.04.2022 • 20:15 Uhr

Um den Kriminalfall geht es beim Film-Eberhofer, anders als in den Büchern, natürlich auch diesmal nur am Rande. Es geht ... um Leberkäs. Und ums Bier. Und um die Frage, wie viel davon ein Bayer so braucht – am Tag. "Leberjäskunkie" (2019) war die sechste Buchverfilmung aus der erfolgreichen Regionalkrimi-Reihe der Autorin Rita Falk und wird am Karsamstag im BR-Fernsehen wiederholt.

Jedesmal laufen die stets von Regisseur Ed Herzog mit zauberhaft leichter Hand verfilmten Komödien bestens auch im großen Kinosaal. Kein Wunder: Das ist Charme pur, liebevoll erzählt, großartig gespielt und dazu traumhaft sicher balancierend zwischen politischer Unkorrektheit und menschlicher Vernunft. Nur: Wer halt einen richtigen Krimi erwartet, der wird vermutlich enttäuscht sein.

"Alles Spießer", schreit der Eberhofer (Sebastian Bezzel). Er hat's mal wieder krachen lassen, und dann sinkt er mir nix dir nix ohnmächtig dahin. Wieder erwacht, erstellt der Arzt eine eindeutige Diagnose: Der Alkohol muss weg. Und die Leberkässemmel auch: "Pures Gift!" Für einen urbayerischen Niederbayern kommt dieses Urteil freilich einer Katastrophe gleich. Der Tragödie nicht genug: Die Beziehung des Franz Eberhofer zu "seiner Susi" (Lisa Maria Potthoff) ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Aber: Es gibt ja ein gemeinsames Baby, auf das er nun eine ganze Woche lang aufpassen soll. Und dann geschieht doch der Mord.

Der achte Film kommt im Sommer 2022

Das Haus der Mooshammer Liesl (lässt die Sau raus: Eva Mattes) ist abgebrannt, und drin wird die verkohlte Leiche einer jungen Frau gefunden. Hat ihr Tod etwas mit einem geplanten Hotelbau in Niederkaltenkirchen zu tun? Die Orts-Rechtsextremen könnten es auch gewesen sein. Oder ihr homosexueller bester Freund? Oder gar der Buengo (Castro Dokyi Affum), was dann ganz blöd wäre, weil der Einwanderer halt auch der beste Stürmer des örtlichen Fußballclubs und insofern unverzichtbar ist.

Natürlich haut auch dieser Eberhofer-Krimi wieder ein Klischee nach dem anderen raus. Und natürlich ist das auch diesmal völlig wurscht, weil der spielerisch-leichte Umgang mit Vorurteilen eben auch sein Gutes haben kann, wenn man es so angeht wie hier. Zumal keine einzige Person schadlos durch die Handlung kommt. Sie haben alle ihre Macken, merkwürdige Eigenarten, und am Ende greift das Korrektiv, und die Vernunft setzt sich durch.

Abgedreht ist mittlerweile auch der achte Film der Reihe. Das "Guglhupfgeschwader" soll am 5. August 2022 in die Kinos kommen. "Es wird viel Neues und Überraschendes zu sehen geben", kündigt Produzentin Kerstin Schmidbauer an.

Leberkäsjunkie – Sa. 16.04. – BR: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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