Drama im ZDF

"Lena Lorenz: Vertauscht": Andere Gene

12.04.2024, 08.56 Uhr
von Marina Birner

Natürlich liebt man sein Kind – egal, welche Gene es hat. Oder? In der ersten Folge der zehnten Staffel lüftet die Land-Hebamme Lena Lorenz (Judith Hoersch) ein Geheimnis - bei einer künstlichen Befruchtung wurden die Embryonen vertauscht. 

ZDF
"Lena Lorenz: Vertauscht"
Drama • 11.04.2024 • 20:15 Uhr

Was ist das Beste für beide Kinder?

Annika (Teresa Rizos) und Raffael Vollmer (Marx Rothbarth) schwelgen seit einigen Wochen im Elternglück. Da überbringt die freiberufliche Hebamme Lena Lorenz (Judith Hoersch) die Schock-Nachricht: Die Blutgruppe des Babys passt nicht zu der der Eltern. Annika wurde durch künstliche Befruchtung schwanger – und im Labor wurden die Embryonen vertauscht. Das Drama "Vertauscht" ist ein fulminanter Auftakt in die neue, zehnte Staffel der beliebten Heimatfilm-Reihe des ZDF, die nun nicht mehr mittwochs, sondern Donnerstagabend zu sehen ist.

Wie gewohnt verstehen es die Macher, die Geschichte zweier durch eine Laune des Schicksals verbundener Paare einfühlsam und sensibel zu erzählen und nebenbei die wichtigen Fragen des Lebens zu erörtern. Was macht so etwas mit den betroffenen Eltern? Was ist das Beste für beide Kinder? Und wie sieht in so einem kuriosen Fall überhaupt die deutsche Rechtsprechung aus? "Lena Lorenz" spart all das nicht aus. Dazu halten überraschende Wendungen und hochemotionale Konflikte die Spannung hoch. Dabei erreicht vor allem die "Dahoam is Dahoam"-Darstellerin Rizos mit ihrer Vorstellung die Herzen der Zuschauer.

"Mischung aus Lebensnähe und einem Hauch Eskapismus"

Erstmals sind nun gleich sechs Spielfilme des ZDF-Quotenerfolgs zu sehen. Und da geht es weißgott nicht nur geschmeidig zu. "Diesmal haben wir viele dramatische Geschichten", verrät die Hauptdarstellerin. Vor allem die "Mischung aus Lebensnähe und einem Hauch Eskapismus" präge die Reihe laut Redakteurin Sophie Enga Fitz. "Lachen und Weinen liegen nah beieinander, und auch wenn sich die Menschen in ganz realen Konfliktsituationen befinden – die 'Lena Lorenz'-Welt ist immer auch ein Stück weit Sehnsuchtsort für viele Menschen, die sich Geborgenheit, Rückhalt und Lebendigkeit in ihrem Alltag wünschen".

Obwohl die Serie steht auch dafür, dass sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst. Außerdem sind die Landschaftsaufnahmen im Berchtesgadener Land stets ein Schmankerl fürs Auge. Dass es zwischen Lena und Manzini (Seán McDonagh) funkt, dürfte den Romantikern unter den Zuschauern schmecken. Die Witwe und der Fotograf blicken auf eine bewegte Vergangenheit zurück – und kommen sich nun endlich näher.

Brisante Themen rücken in den Vordergrund

Die Hebamme mit Praxis auf dem Bauernhof ihrer Mutter sieht sich aber nicht nur privat mit einigen Veränderungen konfrontiert. Auch beruflich steht einiges auf dem Spiel. Denn das Krankenhaus in Himmelsruh, in dem Lena auf Teilzeit arbeitet, wurde verkauft. Und nun muss Bürgermeister Schorschi Striebel (Sebastian Edtbauer) alle Hebel in Bewegung setzen, um einschneidende Veränderungen zu verhindern. Denn besonders locker sitzt auch Lenas Geldbeutel nie – und Himmelsruh braucht weiterhin dringend eine Geburtsstation.

Unter der Regie von Sebastian Sorger greift Drehbuchautorin Wiebke Jaspersen erneut das brisante Thema der finanziellen Notlage von Hebammen auf. "Diejenigen, die die wichtigste Arbeit machen, verdienen am wenigsten", kritisiert Hoersch im Interview. Das sei ein Problem, das politisch diskutiert werden müsse. "Wie in so vielen Berufen im Sektor Gesundheit fehlt es natürlich an vielen Stellen an Lobbyarbeit."

In der Regel schalteten bisher zwischen 3,49 und 5,48 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer am Mittwochabend ein. Das passt, wie sie in Oberbayern, wo gedreht wird, sagen würden. 

"Lena Lorenz: Vertauscht" – Do. 11.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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