Punk-Doku bei ARTE

"Mein Leben mit den Pogues": Das wilde Leben von Shane MacGowan

10.03.2023, 08.41 Uhr
von Rupert Sommer

Mit der ARTE-Doku "Mein Leben mit den Pogues" geht es hinein in das wilde Leben des legendären irischen Punk-Sängers und permanenten kreativen Unruhestifters Shane MacGowan. Darin kommt nicht nur MacGowan selbst zu Wort, auch Promis wie Johnny Depp, Nick Cave und sogar der Politiker Tony Blair sind dabei.

ARTE
Mein Leben mit den Pogues
Dokumentarfilm • 10.03.2023 • 22:05 Uhr

Zumindest ein Thema hat sich im wilden Leben des legendären irischen Punk-Sängers und permanenten kreativen Unruhestifters erledigt: Wenn Shane MacGowan im Dokumentarfilm "Mein Leben mit den Pogues" von Julien Temple vor die Kamera tritt und breit lächelt, sieht man: Die berühmt-berüchtigte Dental-Ruinenlandschaft ist repariert, die Zahnreihe sitzt. ARTE zeigt das Musikerporträt, das auf bislang nie veröffentlichtes Archivmaterial aus den Schatzkammern eines der bekanntesten Chronisten und Wegbegleiter der britischen Punk-Bewegung zurückgreift. Denn ja, auch Filmemacher Julien Temple ist eine Legende.

Exzesse, Alkohol- und Drogensucht

Es ist die alte Leier, neu gestimmt und absolut mitreißend: Erzählt wird vom Aufstieg und Niedergang eines Genies, das es sich selbst und seinem Umfeld nie leicht machte. Shane MacGawon (65), aufgewachsen als Sohn irischer Eltern zunächst im ländlichen Tipperary, dann wieder in England und bekannt geworden in der Punk-Welthauptstadt London, brachte sich mit seinen vielen Exzessen, seiner Alkohol- und Drogensucht, um die Erfolge seiner eigenen Karriere und mehrfach fast ums Leben. Er flog aus der Band The Pogues, landete im Rollstuhl und beinahe in Vergessenheit.

Doch dann suchte ihn Temple wieder auf – zunächst zu MacGowans 60. Geburtstag – damals mit neuen Zähnen sowie altem, rotzigem Humor. Und auch Größen wie Nick Cave und Johnny Depp sowie sogar den Ex-Premierminister Tony Blair, der wohl nie Punk war, aber zwischenzeitlich die Parole "Cool Britannia" herausgegeben hatte, konnte Temple zum Mitwirken gewinnen. Herauskam ein rauschendes Fest – auf der Bühne und im Privaten.

Der alte Punk-Geist lebt

Mittlerweile feierte der von jahrzehntelanger Krankheit Gezeichnete seinen 65. Geburtstag am 25. Dezember vergangenen Jahres. Und natürlich durfte da sein Welt-Hit "Fairytale Of New York", die noch immer schönste traditionell zu Weihnachten gespielte irische Folk-Ballade, nicht fehlen. Eben erst hatte Shane MacGowan, der nicht wirklich in Würde gealterte Rebell, einen längeren Krankenhausaufenthalt überstanden. Die schönste Botschaft des Films lautet: Er lebt. Und auch der alte Punk-Geist lebt.

Angedockt an die Musiker-Biografie zeigt ARTE im Anschluss um 0.10 Uhr – ebenfalls in Erstausstrahlung – den Dokumentarfilm "Schritte in die Freiheit". Thema ist der irische Tanz, der über die Kontinente hinweg die weltweite Gemeinschaft der Iren und Irland-Freunde verbindet und dessen Popularität auch viel von der kulturellen Selbst-Ermächtigung einer lange gebeutelten Nation erzählt.

Mein Leben mit den Pogues – Fr. 10.03. – ARTE: 22.05 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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