Neuer Hype um Film mit Simone Thomalla

"Nach all den Jahren": Lohnt sich der ARD-Spielfilm noch?

12.09.2023, 15.55 Uhr
von julo
Die Mutter Sofie (Simone Thomalla) ist nicht begeistert, als ihre Ex-Freund plötzlich vor der Tür steht.
Die Mutter Sofie (Simone Thomalla) ist nicht begeistert, als ihre Ex-Freund plötzlich vor der Tür steht.  Fotoquelle: HR/Degeto/MDR/Steffen Junghans

Seit kurzem erfreut sich der ARD-Film "Nach all den Jahren" wieder großer Beliebtheit. Wir haben uns den Film angeschaut und verraten, ob er sich auch heute noch lohnt.

Darum geht's

Die temperamentvolle Autorin und alleinerziehende Mutter Sofie lebt mit ihren Kinder Phillip und Jenny sowie ihrer 70-jährigen Freundin Rosa in einer ansehnlichen Villa. Noch vor kurzem feierte sie berufliche Erfolge, doch ihre Karriere wird nun durch eine starke Schreibblockade gefährdet. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch Philips Vater auf, der Sofie vor vielen Jahren unerwartet verlassen hatte, um sein Glück in Australien zu suchen. Sofie, die ihm das nie verziehen hat, versucht die Vaterschaft geheim zuhalten, während sie eigentlich ohnehin schon mit den Kindern überfordert ist. Und dann entwickelt sie auch noch Gefühle für den entlaufenen Vater...

Loht sich der TV-Film?

Gleich vorweg: Dem Film kommt definitiv zugute, dass die Hauptdarsteller Simone Thomalla und Sven Martinek tatsächlich ein Ex-Paar sind. Die Chemie, sowohl in angenehmen als auch in feindseligen Momenten, stimmt zwischen den beiden einfach. Es ist fast, als wären die gesprochenen Worte mehr als nur ein Skript. Ansonsten ist an den schauspielerischen Fähigkeiten allerdings einiges auszusetzen. Obwohl "Nach all den Jahren" später einen ernsten Ton anschlägt, wirkt er am Anfang wie eine Komödie. Das kann zwar funktionieren, doch Simone Thomalla und ihr Sohn spielen die komödiantischen Szenen so überdreht, dass der spätere Tonwechsel unglaubwürdig erscheint.

Ansonsten bietet der Film viel von dem, was man schon kennt. Anfangs gibt es Klischees und leichte Gags, später geht es um das Verhältnis von Sofie zu ihren eigenen Kindern. Das kann Spaß machen, große Spannung darf man allerdings nicht erwarten. Die Handlung des Films ist für den durchschnittlichen TV-Zuschauer aufgrund der fehlenden Innovation nämlich leicht vorherzusehen.

Wer also kein Problem mit Klischees hat und auch keine spannenden Wendungen erwartet, sondern einfach berieselt werden will, ist mit "Nach all den Jahren" gut bedient. Wer hingegen eine kreative Umsetzung erwartet, sollte vom TV-Film besser die Finger lassen.

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