"Goodbye Deutschland"

No-Angels-Star Lucy kämpft mit Tränen: Im dunkelsten Moment klingelte das Telefon

21.10.2023, 15.20 Uhr
von Carmen Schnitzer

Lucy Diakovska wurde mit der Band "No Angels" bekannt. Beruflich ist die Sängerin zusätzlich als Hotelchefin im Einsatz. Bei "Goodbye Deutschland" verriet die 47-Jährige, wie sie mit der Doppelbelastung klarkommt. 

"Innerlich absterben" würde sie ohne Herausforderungen, gestand Lucy Diakovska (47) in der aktuellen Folge der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland": "Da gehe ich ein." Diese Lebenseinstellung war in der Sendung spürbar, die Musikerin war bei allem, was sie tat, mit Leidenschaft bei der Sache.

"Es könnte so viel mehr Gutes für die Stadt bewirken"

Nach 22 Jahren in Deutschland, innerhalb derer sie mit der Girlband No Angels zu einem gefeierten Popstar geworden war, war Lucy 2017 in ihr Heimatland Bulgarien zurückgekehrt – um ihrer Familie nah zu sein und um auch dort als Sängerin durchzustarten, was ihr bravourös gelang. Heute gehört sie zu den bekanntesten Musikerinnen des Landes. Später dann warteten noch andere, große Aufgaben auf sie ...

Mit dem Hotel Kalayka im gleichnamigen Naturpark nahe ihrer Heimatstadt Plewen verbindet das Energiebündel eine lange Geschichte: Seit 2009 hatte Diakovska dort während ihrer Heimatbesuche stets ein Zimmer gehabt, da ihr altes Kinderzimmer mittlerweile das ihres Bruders war. Acht Jahre später zog sie schließlich als Dauergast ein.

Über die Jahre konnte sie beobachten, wie das grundsätzlich schöne Haus immer mehr in die Jahre kam, was sie sehr bedauerte: "Es könnte so viel mehr Gutes für die Stadt bewirken." Doch erst ein Schicksalsschlag hatte dafür gesorgt, dass Lucy die Sache in die eigene Hand nahm.

Ein letzter schöner Sommer

Im Mai 2019 erlitt ihre Mutter Rositza einen Schlaganfall und war seitdem ein Pflegefall. Daraufhin holte die Sängerin sie zu sich – der Hoteleigentümer, mit dem sie sich gut verstand, erlaubte ihr, einen Bungalow auf dem Hotelgelände umzubauen, sodass sie sich dort um ihre Mama kümmern konnte.

Eine emotional sehr aufwühlende Zeit, erinnerte sich Lucy: "2019 war das Jahr, das eigentlich mein Leben komplett verändert hatte." Die Welt sei für sie eine ganz andere geworden – "auf der einen Seite wurde sie viel dunkler", auf der anderen Seite aber sei sie in den Monaten nach dem Schlaganfall ihrer Mutter, mit der sie zuvor aufgrund von deren Härte nicht wenige Differenzen gehabt hatte, sehr nah gekommen. "Wir haben eigentlich einen schönen Sommer gehabt", erzählte sie, während ihr im Gespräch immer wieder die Tränen kamen. "Ich habe nur nachts die Möglichkeit gehabt, meine Traurigkeit irgendwie auszuleben und das irgendwie zu verarbeiten, was passiert."

Anfang Februar 2020 schließlich, drei Monate nach ihrem 66. Geburtstag, starb Lucys Mutter. Obwohl ihr bewusst war, dass sie daran keine Schuld trage, habe die Sängerin ein Gefühl beherrscht: "Dass ich sie nicht retten konnte." Es klänge vielleicht banal, doch in ihr sei der Gedanke gereift, dass sie dann zumindest den Park und das Hotel retten wollte.

Die "deutsche Arbeitsmoral"

Dazu beigetragen hatte am Todestag auch ein abendlicher Anruf ihrer Bandkollegin Sandy Mölling (42), der eine Reunion der No Angels in die Wege geleitet hatte. "Ich weiß noch, wie krass der Schnee fiel, meine Haare waren klitschnass, und diese Hunde haben gefroren, und ich stand einfach da ... Und weil das so friedlich war vom Empfinden und so toll gerochen hat nach Frische, nach ... Neubeginn irgendwie ..."

Ein großes Hotel wie das Kalayka zu übernehmen, war nicht leicht für eine Quereinsteigerin wie Lucy. Zumal die Arbeitsmoral mancher Angestellter nicht ganz ihren Vorstellungen entsprach. Diesbezüglich sei sie mittlerweile "zu deutsch", gestand sie. Sie sei eine strenge Chefin, die mehr kritisiere als lobe, bemühe sich aber, auch Letzteres zu tun.

750.000 Euro hatte sie bislang in die Renovierung des Hotels gesteckt, vermutlich würden es noch mehr werden. Doch die finanziellen und immateriellen Investitionen haben sich gelohnt: Das Hotel hat sich dank Lucys Engagement und Leidenschaft zu einem wirtschaftlichen Erfolgsprojekt entwickelt. Stolz sei "nicht wirklich das Wort, das das Ganze beschreiben kann", fasste sie ihre Gefühle am Ende der Sendung zusammen. "Überwältigt bin ich. Ich bin überwältigt von dem, was wir geschafft haben."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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