Film bei Kabel Eins

"Noah": ein tosendes Spektakel aus der Bibel

16.06.2022, 08.09 Uhr
von Jasmin Herzog

Als "Noah" rettet Russell Crowe sich und seine Arche vor der göttlichen Sintflut. Bibel-Stunde mit viel Getöse und Star-Besetzung.

kabel eins
Noah
Drama • 16.06.2022 • 20:15 Uhr

Seit Kindestagen, sagt Darren Aronofsky, sei er von der "Noah"-Geschichte fasziniert. 2014 schickte der New Yorker den biblischen Weltenretter in einen großen Film – mit Blockbuster-Budget und prominenten Darstellern: Russell Crowe in der Titelrolle und Jennifer Connelly als Noahs Frau Naameh müssen nicht nur die Arche bauen, sondern ihre Familie auch vor dem von Ray Winstone gespielten Bösewicht Tubal-Kain beschützen. In weiteren Rollen sind Emma Watson, Logan Lerman und Sir Anthony Hopkins als Methusalem zu sehen. Kabel Eins zeigt den Blockbuster mit Star-Besetzung nun als Wiederholung.

Dass der Film 130 Millionen Dollar gekostet hat, sieht man ihm an: "Noah" ist ein gewaltiges, ein tosendes Spektakel, in dem leise Töne keine Chance haben. Aronofsky, der zuletzt vor allem als Produzent von sich reden machte, interpretiert die relativ kurze Noah-Episode aus dem Buch Genesis frei, erfindet eine große Schlacht, fantasiert sich einen Erz-Bösewicht dazu und schwelgt in visuellen Spielereien. Überhaupt ist "Noah" ein wundersamer Film, der sowohl Actionspektakel ist als auch eine spirituelle Lehrstunde. Russell Crowe ist in dieser Rolle zugleich hemdsärmliger Schiffsbauer, fürsorglicher Familienvater und gottesfürchtiger Umweltaktivist. Und nebenbei muss er sich noch des mordlüsternden Königs und seiner finsteren Heerscharen erwehren.

Parallelen zur heutigen Zeit sind in "Noah" unübersehbar und mit aller Macht gewollt, nicht nur, was Umweltzerstörung und menschliche Grausamkeiten angeht. Sondern auch, was die Interpretationshoheit über Gottes Willen betrifft: Der hatte Noah beauftragt, die Arche zu bauen, um die Schöpfung zu retten. Ob allerdings die Menschen der Rettung würdig sind, muss der verbitterte Patriarch selbst entscheiden.

Dieser mit einer gehörigen Portion Pathos aufgeladene Konflikt ist der Kern des Films, hier erkundet Aronofsky, was den Menschen ausmacht. "Noah" ist fesselndes Unterhaltungskino, das sich sehr ironiefrei der Mechanismen moderner Fantasy-Blockbuster bedient: mit epischen Schlachten in "Herr der Ringe"-Optik, computergenerierten Wirklichkeiten, einem zweifelnden Helden und einem finsteren Erzfeind.

Noah – Do. 16.06. – kabel eins: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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