"Osthits – Die DDR in 10 Scheiben"

Wie Karat, Silly und Co. die Charts stürmten

von Hans Czerny

Die Musiker der DDR erfanden in den 1970ern einen ganz neuen Rockpop, Marke Ost. Das ZDF blickt in einer geschichtlichen Doku zurück.

ZDF
ZDF-History: Osthits – Die DDR in 10 Scheiben
Dokumentation • 27.06.2021 • 23:35 Uhr

Viele Jahre hatten sich die DDR-Bürger mit eher seichtem Schlagergut zufriedengegeben. Doch als im Westen Bands wie die Beatles und die Rolling Stones immer beliebter wurden, geschah auch drüben Wundersames: Es entstanden Hits, die bleiben sollten und die inzwischen ganz Deutschland kennt. Hits wie Nina Hagens "Farbfilm", Karats "Über sieben Brücken" oder "Am Fenster" von City. Die neue Ausgabe von ZDF-History fragt nach: "Was machte ihn aus, den Hit aus der DDR?"

SED-Chef Walter Ulbricht forderte Mitte der 60er-Jahre das Ende der "Monotonie des 'Yeah Yeah Yeah' (und wie das alles heißt)" und stattdessen Flottes in deutscher Sprache für die Jugend. Er wollte dem "angloamerikanischen Imperialismus" Einhalt gebieten. Die Popmusik sollte kein Einfallstor für das Publikum im Osten sein. Herauskam allerdings anderes als gedacht: Die Musiker der DDR wurden schöpferisch und kreierten deutsche Songs mit neuem Beat.

Wobei bei den Bands wie Silly oder den Puhdys die Alltagswirklichkeit zwischen den Zeilen stand. "Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael", sang Nina Hagen und monierte: "Alles nur schwarzweiß", das Bunte aber "später nicht mehr wahr". Songs wie dieser eroberten die Charts in Ost und West. Aufgeweckte Plattenproduzenten stiegen ein und konservierten den Erfolgstrend für die Nachkommenden. Die Hits stärkten später das Heimatgefühl, als die DDR längst vergangen war.

ZDF-History: Osthits – Die DDR in 10 Scheiben – So. 27.06. – ZDF: 23.30 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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