Zweiter Teil der ARD-Reihe

"Schule am Meer – Familienbande": Keine Zeit für Romantik

13.10.2023, 12.00 Uhr
von Marina Birner

Die pedantische und ehrgeizige Direktorin Katharina Hendriks (Anja Kling) versucht alles, um den Berufszweig in ihrer Schule wieder attraktiver für junge Leute zu gestalten. Dabei vergisst die glatt ihren Ehemann. Auch im zweiten Teil der neuen Reihe "Schule am Meer" geht es unterhaltsam weiter. 

ARD
"Schule am Meer – Familienbande"
Familienfilm • 13.10.2023 • 20:15 Uhr

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist angespannt: 47 Prozent der Ausbildungsbetriebe im Bereich der Industrie- und Handelskammern (IHKs) sind von einem gravierenden Azubi-Mangel betroffen – ein neues Allzeithoch, wie die aktuelle DIHK-Ausbildungsumfrage 2023 zeigt. Besonders schwer bei der Suche nach Nachwuchs hat es die Gastronomie. Wie schwer, zeigt der zweite Teil der 2022 gestarteten ARD-Reihe "Die Schule am Meer", der in einer Flensburger Berufsschule spielt. Entspannte Freitagabendunterhaltung ist versprochen, aber eben mit einem ernsten Hintergrund.

Auf der Suche nach Handwerkern

Mit nur drei Anmeldungen für das kommende Schuljahr sieht es eher schlecht aus – auch für ihren Ruf. Indem die engagierte Lehrerin mit Helfersyndrom ihre ganze Energie darauf verwendet, die Gastronomie-Klasse zu retten, setzt sie ihre Beziehung aufs Spiel. Warum? Weil sie als Workaholic keinen Kopf für die kleinen romantischen Gesten ihres Mannes Bent (Carsten Bjørnlund) hat.

"Natürlich bemerke ich den Fachkräftemangel auch privat", erklärt Schauspielerin Anja Kling und spricht damit ein Problem an, das derzeit ganz Deutschland betrifft: "Spätestens wenn man einen Handwerker braucht, lässt einen dieses Thema nicht mehr kalt. Die Jugend hat mit ihrer Work-Life-Balance andere Vorstellungen vom Leben als noch die Generationen davor und wir Eltern haben diesen unbändigen Wunsch, all' unsere Kinder studieren zu lassen." Dass die solide, ehrliche Ausbildung in einem Handwerksbetrieb derzeit offenbar nicht beliebt sei, ziehe Konsequenzen nach sich, die primär Verbraucher zu spüren bekämen.

Zukunft in Zeiten der Krise

Regisseur Stefan Bühling kreierte gemeinsam mit den Drehbuchautoren Hardi Sturm, Uwe Kossmann und Markus Hoffmann einen Familienfilm, in dessen Mittelpunkt alltagsnahe Geschichten an der Flensburger Förde stehen. Alles kreist um die Frage: Was fängt man mit seiner Zukunft an in Anbetracht all der Krisen, des Fachkräfte- und Azubi-Mangels?

Um eine Antwort darauf zu finden, rücken die Filmemacher den Tag der offenen Tür an der "Schule am Meer" ins Zentrum des Geschehens. Direktorin Katharina Hendriks setzt alles auf eine Karte, ist jedoch von der zündenden Idee ihres chaotischen Kollegen, Gastdozent Erik Olsen (Oliver Mommsen), wenig überzeugt: Der Food-Blogger hofft, mit einer Live-Show, bei der ein Rind vom Kopf bis zum Schwanz verarbeitet wird, viele Interessierte anzulocken. Ein Thema, das durchaus polarisiert. An dieser Stelle kommt Katharinas Schwester, die Sterneköchin, als möglicher Star-Gast ins Spiel. Nach einem tragischen Familienunglück fällt den beiden der Umgang miteinander jedoch sehr schwer. 15 Jahre kein Kontakt – und plötzlich ist Katharina auf Antje Berningers (Gerit Kling) Hilfe angewiesen.

Der erste Teil der neuen Reihe "Die Schule am Meer – Frischer Wind" wurde von rund 3,7 Millionen Menschen gesehen, womit man eher hinter den Erwartungen zurückblieb. Indes hatte man es im Mai des vergangenen Jahres mit einem starken Gegenprogramm zu tun. RTL strahlte zeitgleich das Finale von "Let's Dance" aus.

"Schule am Meer – Familienbande" – Fr. 13.10. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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