Nach dem Zweiten Weltkrieg

Wie NS-Journalisten ihre eigene Geschichte umschrieben

28.04.2024, 08.58 Uhr
von Hans Czerny

Wie andernorts gab es auch im Journalismus keine Stunde Null. Sehr spät erst weckte die Entdeckung journalistischer Mitläufer und Mittäter, zumeist Propagandisten des Regimes, Erstaunen. Dass die Medien sich selbst lange schützten, deckt nun noch einmal die mitternächtliche "Terra X History"-Sendung auf.

ZDF
Terra X History: Reporter in Hitlers Krieg – Von der Diktatur in die Demokratie
Doku • 28.04.2024 • 23:45 Uhr

Erst bejubelten sie Panzer an der Front und huldigten dem Führer in blumigen Sätzen. Dann, nach 1945, wurden sie zu aufrechten Demokraten: Journalisten in Presse und Rundfunk, die einst Goebbels' Propagandaministerium gehorchten und als "Schriftführer" mit Quasi-Beamtenstatus agierten. Eine "Stunde Null" der deutschen Presse gab es nicht, sofort nach Kriegsende wurde die eigene Geschichte umgeschrieben. Große Namen prägen das Bild von Journalisten, die dem NS-Regime zu Willen waren und dann in der Bundesrepublik Karriere machten. "Wie konnten Männer, die ihr journalistisches Handwerk in Hitlers Kriegspropaganda gelernt hatten, einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau der Medienlandschaft in Westdeutschland leisten?", so fragt die "Terra X"-Doku unter dem Titel "Reporter in Hitlers Krieg – Von der Diktatur in die Demokratie" zur späten Stunde. "Wie glaubhaft war ihre plötzliche Wandlung vom Propagandisten zum Verfechter der Demokratie? Was gaben sie zu, was aus ihrer Vergangenheit verschwiegen sie?" – Laut Vorankündigung des ZDF geht die Geschichtsdoku dabei "auf Enthüllungen ein, die sich aus jüngsten Quellenfunden ergaben".

Terra X History: Reporter in Hitlers Krieg – Von der Diktatur in die Demokratie – So. 28.04. – ZDF: 23.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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