Doku über den Musiker

"Udo Lindenberg & das Panikorchester": Ein neuer Blick auf den Kult-Rocker

15.09.2023, 09.08 Uhr
von Eric Leimann

Udo Lindenberg kann auf ein außergewöhnliches Leben zurückblicken. Die neue Doku liefert einen beeindruckenden Einblick in die Erfolgsgeschichte des deutschen Rockpoeten mit vielen Höhen und Tiefen. Dabei kommen vor allem Udos langjährige Musiker zu Wort.

ARTE
Udo Lindenberg & das Panikorchester
Dokumentarfilm • 15.09.2023 • 21:45 Uhr

Wer sich auch nur ein bisschen für die Geschichte des vielleicht einflussreichsten deutschen Songschreibers interessiert, dürfte dessen Leben – in Grundzügen – bereits kennen. Nicht zuletzt durch Hermine Hundgeburths Kino-Biopic "Lindenberg! Mach dein Ding" aus dem Jahr 2020. Dennoch lohnen sich die 90 Dokumentarfilm-Minuten des schlicht "Udo Lindenberg & das Panikorchester" betitelten Films, der nun bei ARTE seine Erstausstrahlung erfährt.

Das Treffender Panikfamile

Der Kniff des vom MDR produzierten Werkes (Regie: Hannes Rossacher und Frank Bartsch) ist die Erzählperspektive jener Musiker, die mit Udo Lindenberg im Prinzip seit den frühen 70-ern zusammenarbeiten. Damals trafen sich im westfälischen Münster Steffi Stephan (Bass), Gottfried Böttger (Piano), Peter "Backi" Backhausen (Schlagzeug) und Karl Allaut (Gitarre). Natürlich kommt auch Udo Lindenberg im von Ben Becker erzählten Film immer mal zu Wort. Jedoch stets als Teil der Panikfamilie, nie als Superstar, der über den Dingen schwebt.

Die Wege der Musiker trennten sich im Laufe der Jahre zwischen Münster, dem Hamburger Kult-Musikclub "Onkel Pö" (1970 bis 1985), diversen persönlichen Abstürzen und Stadiontourneen. Doch irgendwie hielt man immer zusammen, unterstützte und vereinte sich wieder im Dienste der Familie und des Rocks. 1996 fand der "alte Kern der Gang" wieder zueinander und begleitet seitdem Lindenberg auf seinen Tourneen.

Innovative Ideen

Auch die Entwicklung der Konzerte als theaterartige Chaos-Choreografie, die ihrer Zeit – zumindest in Deutschland – weit voraus war – erzählt die Dokumentation nach. Es war die Zeit, als Theaterguru Peter Zadek die Liveauftritte Lindenbergs inszenierte. Selbst wenn für Udo-Kenner hier nichts existenziell Neues erzählt wird: Die Perspektive und altersweise Gelassenheit der Musiker ist sympathisch, man hört ihren Geschichten sehr gerne zu.

Und die Musik? Ist immer noch voller Klassiker, die wohl auf ewig im "deutschen Songbook" erinnert werden. Kein Wunder also, dass Musik- und Entertainment-Granden wie Otto, Johannes Oerding, Jan Delay, Clueso, Adel Tawil und Peter Maffay den Weg von Udo Lindenberg & dem Panikorchester im Film kommentieren.

Udo Lindenberg & das Panikorchester – Fr. 15.09. – ARTE: 21.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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