Vermächtnis von Anthony Minghella

"Unterwegs nach Cold Mountain": Berührendes Bürgerkriegsdrama mit Jude Law

26.04.2023, 08.36 Uhr
von Jasmin Herzog

"Unterwegs nach Cold Mountain" zählt zum großen Vermächtnis des verstorbenen Regisseurs Anthony Minghella. Jude Law hat in dem anrührenden Bürgerkriegsdrama ein Ziel vor Augen: als desertierter Soldat nach Hause kommen. 

ARTE
Unterwegs nach Cold Mountain
Drama

Dreimal arbeitete Jude Law mit dem preisgekrönten Regisseur Anthony Minghella, der im März 2008 im Alter von nur 54 Jahren verstarb, zusammen. Das erste gemeinsame Projekt "Der talentierte Mr. Ripley" (1999) machte den Schauspieler weltweit bekannt und brachte ihm eine Oscarnominierung. 2006 war "Einbruch & Diebstahl" in den Kinos zu sehen. In dem Drama "Unterwegs nach Cold Mountain" (2003), das zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs spielt, übernahm Law die Rolle der Hauptfigur Inman: Der konföderierte Soldat desertiert und macht sich auf den Weg zurück in seine Heimatstadt und zu seiner großen Liebe. Sowohl Law als auch Minghella wurden für diesen Film für den Oscar nominiert. ARTE zeigt das herausragende Kriegsdrama nun in einer Wiederholung.

Hochkarätig besetztes Werk

In Cold Mountain sind nicht nur Inmans (Law) Wurzeln, dort lebt auch die schöne Pfarrerstochter Ada (Nicole Kidman), der er mit einem einzigen Kuss das Versprechen auf eine gemeinsame Zukunft gegeben hat. Doch zwischen ihnen liegen 300 Meilen, die der verletzte Inman nach seiner Fahnenflucht aus dem Lazarett zu Fuß zurücklegen muss. Und während Ada, die erst kürzlich ihren Vater verlor, nur mithilfe der resoluten Ruby (Renée Zellweger) die mageren Jahre überlebt, kämpft sich Inman durch ein marodes, von den Kriegswirren gezeichnetes Land – immer auf der Flucht vor feindlichen Soldaten und habgierigen Verrätern.

Zahlreiche Oscarnominierungen

Sieben Oscarnominierungen erhielt Anthony Minghellas tragisch-schönes Epos "Unterwegs nach Cold Mountain", das auf heroisierende Kriegsbilder weitgehend verzichtet und sich mehr auf das Elend der Menschen konzentriert. Prämiert wurde am Ende jedoch nur Renée Zellweger als beste Nebendarstellerin, die im Original mit einem finsteren Hillbilly-Akzent brilliert. Dabei leistet jeder einzelne Schauspieler Großes. Sei es nun Nicole Kidman oder eben Jude Law, der während seiner Odyssee vom schüchtern-einfältigen Dachdecker zum entschlossenen Helden avanciert.

In den sorgfältig ausgearbeiteten Nebenrollen überzeugen Stars wie Philip Seymour Hoffman als gefallener Gottesmann, der wie immer verlässliche Giovanni Ribisi als intriganter Kriegsgewinnler und Natalie Portman als vereinsamte Witwe. Jedoch liefern sich die Darsteller keineswegs ein eitles Schaulaufen, sondern bieten gemeinsam alle Kräfte auf, um Minghellas Verfilmung von Charles Fraziers Bestseller mit faszinierenden, vitalen und mitreißenden Individuen zu beleben.

Unterwegs nach Cold Mountain – Mi. 26.04. – ARTE: 22.25 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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