Krimireihe im ZDF

"Wilsberg: Fette Beute" – "HausMeister"-App mit Nebenwirkungen

07.01.2023, 08.36 Uhr
von Kai-Oliver Derks

In der neuen "Wilsberg"-Folge stirbt der Mitarbeiter eines Start-ups an einer Überdosis Aufputschmittel. Schnell wird klar: Es geht um viel Geld.

ZDF
Wilsberg: Fette Beute
Kriminalfilm • 07.01.2023 • 20:15 Uhr

Immer diese hippen, jungen Leute mit ihren verrückten Start-up-Ideen! Was sind die denn nun? Wertvolle innovative Gründergeister, die die Wirtschaft voranbringen und der Gesellschaft einen Dienst erweisen? Oder doch eher Marktzerstörer, nachdem alteingeführte Unternehmen nicht selten durch die fortschrittliche Konkurrenz den Bach runtergehen? Immer wieder arbeiten sich auch Kriminalfilme an diesem Thema ab. So auch der neue "Wilsberg"-Fall "Fette Beute". Um die sieben Millionen Menschen schalten regelmäßig ein, wenn der Münsteraner Privatdetektiv, der ohne Frage eher die "alten Methoden" bevorzugt, auf Verbrecherjagd geht. Wobei: Diesmal ist zunächst gar nicht mal klar, ob es überhaupt ein Verbrechen gab.

Wilsberg (Leonard Lansink) und sein Freund und Finanzbeamter Ekki (Oliver Korittke) sind auf dem Gehweg in einen Plausch versunken, als Ekki unvorsichtig einen Fuß auf die Straße setzt. Ein Auto weicht wild aus, obwohl es das vielleicht gar nicht gemusst hätte, und rast in eine Reihe parkender Fahrzeuge. Als die beiden nach dem Fahrer sehen wollen, stellen sie fest: Er lebt nicht mehr. Der harmlose Unfall dürfte kaum die Ursache für seinen Tod gewesen sein.

Und fürwahr: Bald wird klar, dass jener Leon Zöller offenbar eine Überdosis Aufputschmittel intus hatte. Ob das allerdings die Probleme von Ekki und Wilsberg löst? Haften sie womöglich doch für die entstandenen Schäden? Eine betroffener Autobesitzer klagt gar auf Schmerzensgeld, nachdem ihm der Anblick seines kaputten Wagens psychisch doch arg zusetzte. Gut, dass die Anwältin Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden) neuerdings mit zum Freundeskreis im "Wilsberg"-Universum gehört.

Leon Zöller war Mitarbeiter eines jungen Start-ups. Dessen sehr deutscher Titel "HausMeister" macht grob deutlich, um was es dabei geht: Die App sammelt Aufträge für unterschiedlichste Tätigkeiten daheim ein. Das Start-up-Team koordiniert, kooperiert mit anderen Unternehmen und vermittelt die Arbeiten weiter. Allerdings: "HausMeister" will natürlich mitverdienen, die Partner bekommen weniger als üblich, und wer nicht mitmachen will, droht gleich ganz unterzugehen. So wie die Traditionsschreinerei von Karl Fürstenberg (Hans Brückner) und seinem Sohn Robin (Moritz Heidelbach), die bald schon finanziell mit dem Rücken zur Wand steht. Jener Robin wiederum ist der Freund von Sophie Zöller (Isabella Krieger), der Schwester des Opfers. Hätte er ein Motiv für einen Mord gehabt? Oder doch eher die App-Gründer Dorothee Bischoff (Michelle Barthel) und Finn Kemper (Ron Heibig). Dorothee setzt irgendwann gar eine Million Euro Belohnung aus für jenen, der den Mörder an ihrem Mitarbeiter Leon Zöller ausfindig macht. Eine Million? Die würde dem chronisch klammen Privatschnüffler Wilsberg schon auch helfen.

Eine Auszubildende hilft

Also ermitteln jetzt quasi alle: Wilsberg, Ekki, Kommissarin Springer (Rita Russek) mit ihrem Kollegen Overbeck (Roland Jankowsky) und neuerdings auch Isabel Wolfangel (Sarah Alles-Shahkarami), eine engagierte Auszubildende auf dem Kommissariat, die sich undercover bei den "HausMeistern" einschleicht.

Stefan Rogall, der zum festen Stamm der "Wilsberg"-Autoren gehört, hat diesen etwas mühsam konstruierten Fall ersonnen, der eine recht gute Mixtur aus trockenen Wirtschaftsfragen und persönlichen Beziehungen findet. Zeit für den "Wilsberg"-typischen Humor bleibt auch diesmal leider recht wenig. Immerhin kommt es zu einer netten Konfrontation zwischen Wilsberg und einem offensichtlich auf Krawall gebürsteten Wachhund. Wilsbergs Angebot "Werden wir Freunde?" nimmt das Tier bedauerlicherweise nicht an. Aber manchmal kann so ein Salatkopf ja Wunder bewirken ...

Wilsberg: Fette Beute – Sa. 07.01. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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