Actionkracher

ZDF wiederholt "Spectre": der beste Bond-Film überhaupt?

von Kurt Hahn

In "Keine Zeit zu sterben" verkörperte Daniel Craig 2021 zum letzten Mal James Bond. Insgesamt war es eine erfolgreiche Ära, die in "Spectre" wohl ihren Höhepunkt fand.

ZDF
James Bond 007 – Spectre
Action • 28.12.2021 • 22:15 Uhr

Für "James Bond"-Fans war es mehr eine Tortur als eine Geduldsprobe. Das letzte Filmabenteuer mit Daniel Craig als 007 sollte ursprünglich bereits im April 2020 starten. Dann kam Corona über die Welt, Kinos mussten zwangsweise schließen, und der Blockbuster wurde auf November verschoben, dann auf April 2021. Schlussendlich kam "Keine Zeit zu sterben" erst im November dieses Jahres in die Lichtspielhäuser – und er spaltete die Fangemeinde des britischen Geheimagenten. So viel sei verraten: Zum Abschluss der Craig-Ära trauten sich die Autorinnen und Autoren – unter anderem Regisseur Cary Joji Fukunaga – ordentlich was.

Warum auch nicht, die Latte lag ohnehin hoch. Denn beim Vorgänger "Spectre" (2015), der nun im ZDF wiederholt wird, handelt es sich um den vielleicht besten 007 aller Zeiten. Die Autoren John Logan, Neal Purvis und Robert Wade haben sich mit dem 24. Bond-Film, gigantische Ziele gesetzt. Sie wollen einen großen Bogen spannen. Zunächst über die vier 007-Abenteuer mit Daniel Craig hinweg, die ja einen übrigens immer noch diskutablen Neustart der Reihe bedeuteten. Und darüber hinaus bis tief hinein in die gute alte Zeit, als die inneren Befindlichkeiten des populärsten Agenten der Filmgeschichte noch gar keine Rolle spielten. Mit "Spectre", kam 007 bei der charakterlich eindeutigen Figur an, die sich sein Erfinder Ian Fleming einst vorgestellt hatte.

Wer bereits "Skyfall" mochte, der wird auch "Spectre" schätzen. Regisseur Sam Mendes sorgte auch diesmal für eine perfekte Mixtur aus Moderne und Tradition. "Spectre" ist 21. Jahrhundert und doch tief verwurzelt in der Geschichte der Agentenreihe. Nach dem fürchterlich banalen "Casino Royale" und "Ein Quantum Trost", der so gut war wie sein Titel, wird die Rückkehr der Reihe zu ihren Ursprüngen mit diesem Film finalisiert.

Monica Belucci als ältestes Bond-Girl aller Zeiten

Eröffnet wird "Spectre" mit einer knapp viertelstündigen, spektakulären Massenszene in Mexico City. Nur hier arbeitet der Film wieder mit jenen hektisch wackeligen Bildern einer längst dem Gestern angehörenden MTV-Generation. Später bedient sich Mendes einer bedächtigen Bildsprache, die die Intention des Films, an alte Zeiten anzuknüpfen, betont.

Bond trifft in der Folge auf Lucia Sciarra (Monica Belucci spielt das älteste Bond-Girl aller Zeiten), die ihm wiederum den Weg hinter die Kulissen der größten Verbrecherorganisation aller Zeiten öffnet: Spectre. Angeführt wird sie von Franz Oberhauser (Christoph Waltz), dessen Macht und Skrupellosigkeit, wie in Bond-Filmen üblich, gleich mal auf derbe Art und Weise zur Schau gestellt wird.

"Spectre" könnte das Ende und zugleich der Anfang einer neuen Bond-Ära sein. Das atmosphärisch starke und übrigens auch weitgehend humorfreie Abenteuer transferiert den einst von Ian Fleming erschaffenen Kosmos, der auch ein Spiegelbild der 50er- und 60er-Jahre war, perfekt in die Gegenwart. Das sahen offenbar auch die Kinogänger so: Mehr als 880 Millionen US-Dollar spielte das bis dato vorletzte Bond-Abenteuer in den Lichtspielhäusern ein.

James Bond 007 – Spectre – Di. 28.12. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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