ZDF-Weihnachtskomödie

"Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel": Hippie-Eltern treffen auf Ex-Soldaten

11.12.2023, 08.20 Uhr
von Marina Birner

Hier prallen Welten aufeinander: In der ZDF-Weihnachtskomödie treffen Hippie-Schwiegereltern auf einen Ex-Major. Dabei kommt jede Menge Chaos auf Karo Owald (Marie Burchard) zu. Ein amüsanter Film mit witzigen Wortgefechten und Tiefgang.

ZDF
"Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel"
Komödie • 11.12.2023 • 20:15 Uhr

"Mmhm, süßer Glühwein" – Karo Owald (Marie Burchard) und ihr Lebensgefährte, Kunstlehrer Lasse Hoffmann (Serkan Kaya) genießen die kurze Auszeit von ihren insgesamt drei Kindern aus jeweils früheren Beziehungen, schlürfen genüsslich ihren dampfenden Gewürzwein und turteln im Schein der Lichterketten Berlins. Was zunächst wie der Beginn einer gefühlsduseligen Romanze aussieht, entwickelt sich schnell zu einer höchst amüsanten Komödie rund um eine Patchwork-Familie im Weihnachtschaos. Regisseurin Neelesha Barthel setzt in der neuen ZDF-Produktion "Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel" auf die altbewährte Idee, neue Liebschaften auf skeptische Schwiegereltern in spe treffen zu lassen, wie es in Klassikern wie "Die Familie Stone – Verloben verboten!" (2005) der Fall ist. Auch der Fluchtgedanke, der in manchen Familien während der Feiertage sehr präsent ist, spielt in dem turbulenten Plot eine große Rolle.

Amüsante Wortgefechte und überraschende Wendungen

Karo beschließt kurzerhand, das Weihnachtsfest bei ihren Eltern abzusagen, um ihrem Lasse die erste Begegnung mit ihrem Vater, dem Ex-Major Wilfried Schneider (Rainer Bock), zu ersparen – der Ursprung allen Übels, wie sich herausstellt. Die Protagonistin verstrickt sich rasant in einem Netz aus Lügen. Denn Lasse ahnt weder den wahren Grund für den spontanen Kurswechsel noch das gut gehütete Geheimnis zwischen Karo und ihrem Ex. Der trennungsresistente Speichellecker bringt das Fass immer wieder zum Überlaufen – aber auch das Publikum zum Lachen.

"Mir war am allerwichtigsten, dass die Figuren trotz der leicht überhöhten Komödie lebensnah, warm und echt wirken und in ihren Kontrasten zueinander stark sind", erklärt die Regisseurin. Für sie sei es vordergründig gewesen, die Gratwanderung zwischen Komödie und Drama ausloten. Mit höchst amüsanten Wortgefechten und überraschenden Wendungen entführt der Drehbuchautor Christof Ritter die Zuschauerinnen und Zuschauer ins unverblümte Leben einer (mehr oder weniger) ganz normalen Familie.

Schauspieler überzeugen auf ganzer Linie

Wie könnte es auch anders sein? Natürlich reisen beide Großelternpaare an, um ihre Kinder und Enkel zu überraschen. Lasses minimalistische Hippie-Eltern mit Nomaden-Allüren, Bernd (Joachim Król) und Lizzie (Ulrike Krumbiegel), treffen auf den konservativen, fanatischen Ex-Soldaten Wilfried und seine zarte, hausmütterliche Angelika (Imogen Kogge) – und das auf engstem Raum, alle unter einem Dach. Na, wenn das kein Konfliktpotenzial birgt?

Denn was für Wilfried einfach nur "untauglich" ist, hat für Lasses Mutter "Charakter". Und wer "nur im Notfall" religiös wird, naja – der braucht mit Wilfried gar nicht erst weiterplaudern. Bernd hingegen sei laut Schauspieler Król ein Althippie par exellence, der von Kapitalismus und Konventionen wenig hält, aber ein sehr großes Herz hat. Schließlich ist er stets bereit, seine Haschtüten brüderlich zu teilen.

Die Riege der gestandenen Stars ist allein schon das Einschalten wert. Vor allem Schauspieler Bock überzeugt auf ganzer Linie mit seinem authentischen Spiel: "Aus den Versuchen, sich miteinander ins Benehmen zu setzen, resultieren herrlich tragikomische Situationen – wobei meine Figur eine wundersame Wandlung von autoritär und zupackend zu weich und emotional erlebt", lässt er wissen.

Eine Patchwork-Familie im weihnachtlichen Chaos

Zwischen einem schiefen Baum, einem kopflosen Josef und einem sexy Weihnachtsmannkostüm versucht der kürzlich gefeuerte Aushilfslehrer ohne Abschluss Lasse, seine pubertierende Tochter, seine gestresste Partnerin und seine chaotischen Eltern unter einen Hut zu bringen. Dass er sich dabei immer wieder selbst im Weg steht und von einer ebenso peinlichen wie komischen Situation in die nächste stolpert, lässt das Publikum lachend die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Als dann auch noch Karos gutbürgerliche Mutter auf dem Weg zur Toilette fast einen Herzinfarkt erleidet, weil sie ihre Tochter beinahe beim Sex erwischt, bleibt kein Auge trocken.

Aus dem geplanten kleinen und intimen ersten Weihnachten der jungen Patchwork-Familie wird eine Ansammlung von Katastrophen – mit fast schon therapeutischer Wirkung. Denn wie es Komödien in der Vorweihnachtszeit so an sich haben, löst sich am Ende natürlich doch alles in Wohlgefallen auf.

"Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel" – Mo. 11.12. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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