Über Leben in Demmin
08.05.2024 • 23:15 - 00:45 Uhr
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Originaltitel
Über Leben in Demmin
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2017
Altersfreigabe
12+
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Über Leben in Demmin

Ende April 1945, wurde die Stadt Demmin in Mecklenburg-Vorpommern als Gemeinschaft traumatisiert. Rund zehn Prozent der Einwohner töteten sich im Zusammenhang mit dem Eintreffen der sowjetischen Soldaten selbst. Das hat Auswirkungen bis in die Gegenwart. Im Frühjahr 1945 wird Demmin, eine kleine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, zum Ort einer schrecklichen Tragödie: Während die Rote Armee heranrückt, nehmen sich hunderte Einwohner das Leben. Sie schneiden sich die Pulsadern auf, vergiften oder erschießen sich. Eltern töten erst ihre Kinder und dann sich selbst, ganze Familien gehen mit Steinen beschwert ins Wasser. Bis zum Ende der DDR wird über die konkreten Umstände des beispiellosen Massensuizids geschwiegen, die genauen Opferzahlen der kollektiven Hysterie sind immer noch unbekannt. Neonazis versuchen heute, diese Leerstelle für ihre Zwecke zu missbrauchen: An jedem 8. Mai, dem Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs, marschieren sie schweigend durch die Straßen der Gemeinde. Gleichzeitig bemühen sich mehrere Hundertschaften der Polizei, Gegendemonstranten von der Route fernzuhalten. In der Dokumentation sprechen Überlebende zum ersten Mal von den schrecklichen, lange verdrängten Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend. Neben dem Wunsch nach Versöhnung und dem Willen zu einer ehrlichen Aufarbeitung stehen Hass und Feindseligkeit. Regisseur Martin Farkas begibt sich in "Über Leben in Demmin" auf eine Reise in eine lang verdrängte Vergangenheit. So eröffnet der Film an diesem exemplarischen Ort einen neuen Blick auf den weiterhin schwierigen Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte.

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