Weltspiegel
06.05.2024 • 04:45 - 05:30 Uhr
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Originaltitel
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Iran: Faustpfand mit doppelter Staatsbürgerschaft: Seit dem direkten Angriff des Irans auf Israel hat sich nicht nur die Situation in Nahost massiv verschärft. Auch im Iran selbst greift das Regime immer härter durch: Die Überwachung der Frauen durch die Sittenpolizei wurde verstärkt und weitere Todesurteile gegen Regimekritiker wurden ausgesprochen. Ein wichtiger Faktor sind die politisch Inhaftierten mit einer doppelten Staatsbürgerschaft: Sie dienen offenbar als politisches Faustpfand und bekommen die derzeitigen Repressionen der Machthaber Irans zu spüren. Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi sitzt seit mehr als dreieinhalb Jahren als politische Geisel in Haft. Ihre Tochter kämpft um ihre Freilassung und kritisiert die Bundesregierung dafür, dass sie nicht genügend unternimmt, um ihre 70-jährige Mutter mit gesundheitlichen Problemen aus der menschenunwürdigen Haft zu befreien. (Autorinnen: Katharina Willinger/Judith Schacht, ARD Istanbul) Italien/Albanien: Flüchtlingslager im Ausland: Es war eine Überraschung, mit der selbst viele in Melonis eigener Regierung nicht gerechnet hatten: Quasi über Nacht vereinbart Italien mit Albanien, dass auf dem Boden des Balkan-Landes italienische Flüchtlingszentren eingerichtet werden sollen. Wenn die italienische Küstenwache in Zukunft Flüchtlinge in internationalen Gewässern aufgreift, kann sie diejenigen mit einer geringen Bleibeperspektive nach Albanien bringen. Dort gehen sie dann in einem italienischen Lager in ein italienisches Verfahren. Schon jetzt kritisieren Menschenrechtler die menschenunwürdigen Zustände in italienischen Flüchtlingslagern auf italienischem Boden. Ihre Befürchtung: italienische Lager im Ausland könne man diesbezüglich noch schwerer kontrollieren. Dennoch: Sind solche Flüchtlingslager im Ausland ein Zukunftsmodell für EU-Staaten? (Autoren: Rüdiger Kronthaler, ARD Rom/Anna Tillack, ARD Wien) Kanada: Sterilisierung gegen den eigenen Willen: Die Worte des Arztes haben bei Liz Esquega Narben hinterlassen: "Es ist besser, du stimmst der Abtreibung zu, denn wir werden dir dieses Baby nehmen - so oder so." Die damals 17-jährige indigene Kanadierin wagte es nicht, dem weißen Arzt zu widersprechen. Was sie nicht ahnte: Während der Abtreibung wurden gleich ihre Eileiter verschlossen. Erst Jahre später begriff Liz, warum sie keine Kinder bekam. Tausende indigene Frauen sind über Jahrzehnte hinweg gegen ihren Willen sterilisiert worden - bis heute. "Die wollten uns vernichten", sagt Liz' Freundin Anita. Doch mittlerweile gehen immer mehr Betroffene an die Öffentlichkeit und klagen an. Und es gibt Hilfe, damit so etwas nie wieder passiert: In einem Pilotprojekt in der Nähe von Edmonton werden indigene Hebammen ausgebildet. Sie sollen nicht nur für eine sichere Geburt sorgen, sie helfen den Frauen auch, nach den alten Ritualen zu entbinden. (Autorin: Marion Schmickler, ARD New York) Island: Grindavik im Griff der Vulkane: Das Vulkansystem im Süden Islands kommt nicht zur Ruhe. Immer noch fließt Lava in Richtung der kleinen Fischerstadt Grindavik. Der Ort gleicht einer Geisterstadt. Schon im November wurden die 4000 Bewohner evakuiert. Jón Ólafur Sigurdsson wartet seitdem auf Geld der Regierung. "Sie haben angekündigt, uns zu entschädigen, aber seit Wochen passiert gar nichts", erzählt er. Der Isländer nimmt uns mit ins Sperrgebiet und in sein neu gebautes Haus. Die Lava hat kurz vor seinem Garten Halt gemacht. Die Zukunft seiner Heimat ist ungewiss. (Autor: Christian Blenker, ARD Stockholm) Kambodscha: Zwangsumsiedlung bei Angkor Wat: Die Verzweiflung steht ihr ins Gesicht geschrieben, aber Sinat Un bleibt kämpferisch: "Ich bleibe hier wohnen, egal, was kommt, auch wenn ich große Angst habe". Die Mutter von drei Kindern lebt im kambodschanischen Angkor, ganz in der Nähe der berühmten Tempelanlagen Angkor Wat, die den Titel UNESCO-Weltkulturerbe tragen. Aber nun sollen die Einheimischen hier weg. Die Behörden drängen sie massiv, in eine Stadt zu ziehen, die gerade aus dem Boden gestampft wird, 45 Minuten Fahrtzeit entfernt. Aber dahin verirrt sich kein Tourist und viele sorgen sich, so wie Sinat Un, in der neuen Stadt kein Geld mehr zu verdienen. Mehr als 10.000 Familien sind betroffen. (Autorin: Christiane Justus, ARD Singapur)

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