Während des Hitler-Stalin-Paktes noch verboten, heizte nach dem Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion, am 22. Juni 1941, in den sowjetischen Kinos das pathetische Heldenepos die Gemüter nun so richtig an. Über dreißig Minuten lang lässt Eisenstein ein russisches Heer gegen Tausende Ritter des Deutschen Ordens kämpfen und glanzvoll siegen. Die historische Schlacht soll am 5. April 1242 auf dem zugefrorenen Peipus-See stattgefunden haben. Bereits frühe russische Chroniken berichten, dass die Ordensritter im berstenden Eis eingebrochen und in den Fluten versunken seien. Unzählige Opfer waren zu beklagen. Eisenstein machte daraus ein Objekt der Propagandamaschinerie. Denn frühe Ordenschroniken, beinahe Zeitzeugen, berichten allenfalls über ein kleines Scharmützel; niemand hatte etwas von einer gigantischen Schlacht gehört. Egal, dem gigantischen,, brillant inszenierten historischen Spektakel tut dies keinen Abbruch.