Diener Marceau (Julien Carette) trifft seine
Chefin (Nora Grégor) im riesigen Jagdschloss

Die Spielregel

KINOSTART: 01.01.1970 • Liebesdrama • Frankreich (1939) • 110 MINUTEN
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prisma-Redaktion
Originaltitel
La règle du jeu
Produktionsdatum
1939
Produktionsland
Frankreich
Budget
8.847.685 USD
Laufzeit
110 Minuten
Regie

Auf einem Jagdschloss hat der Marquis de la Cheyniest zu einer Treibjagd geladen. Nun kommen die Damen und Herren aus der guten Gesellschaft, um für ein paar Stunden die Spielregeln der Wohlanständigkeit zu vergessen. De la Cheyniest will sich von der Mätresse trennen, weil er so gerührt ist, dass Madame ihm ein Verhältnis gestanden hat, ein reicher Bohemier wird im Verlauf des Spiels zum Helden der Tragikomödie, und ein Jagdaufseher erschießt aus Versehen den Geliebten der Hausdame. Was aber bei den Noblen an Niedrigkeit und Schwäche frei wird, findet seine Parallele auf der Gesinde-Etage. Und im Verlauf des kuriosen Spiels wird sich - wen wundert es - das Oben mit dem Unten mischen, es kommt zu Kooperationen und Kopulationen quer durch die sozialen Schichten - und am Ende die große Heuchelei: Die Grabrede des Schlossherrn zeigt, dass man aus allem, was passiert ist, nichts gelernt hat ...

Regisseur Jean Renoir inszenierte dieses brillante Liebesdrama um die Irrungen und Wirrungen in der "feinen" Gesellschaft. Die Spielregel ist der wohl bemerkenswerteste Film von Renoir. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs gedreht, ist das eine böse Satire auf die Gesellschaft jener Zeit mit all der Lüge und dem Selbstbetrug. Luis Buñuel hat das später nicht minder böse und meisterhaft in "Der Würgeengel" (1962) gezeigt. Allerdings wurde "Die Spielregel" bei der Premiere als Skandal empfunden und war kommerziell erfolglos. Man kürzte ihn mehrfach, am Ende auf eine Version, die 28 Minuten kürzer war als das Original. Bei Kriegsausbruch als demoralisierendes Werk verboten, wurde der Film im Krieg durch einen Bombe zerstört. Erst Ende der Fünfzigerjahre konnte er aus einem wieder aufgetauchten Negativ und alten Filmsequenzen unterschiedlichster Quellen in mühsamer Kleinarbeit wieder hergestellt werden. 1959 bei der Mostra in Venedig erstmals wieder gezeigt, wurde "Die Spielregel" in den Sechzigerjahren zum Vorbild vieler Filmemacher wie etwa Truffaut. Noch heute gilt er neben "Die Nacht des Jägers" und "Citizen Kane" als einer der besten Filme aller Zeiten.

Foto: arte F

Darsteller

Jean Renoir
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