Eigentlich ist Starverteidiger Sir Wilfrid gesundheitlich zu angeschlagen, um einen neuen Fall zu übernehmen. Doch die vertrackte Geschichte um den Mord an einer alten Frau reizt ihn zu sehr. Der Prozess bekommt eine überraschende Wendung, als die ebenso attraktive wie undurchsichtige Frau des Angeklagten ihren Mann belastet ...
Der Billy-Wilder-Klassiker nach einer Vorlage von Agatha Christie fasziniert immer wieder aufs Neue durch seine diffizile Handlung. Wilder richtete das Szenario so aus, dass ein abgründig inszeniertes Mordkomplott vor Gericht gegen den blitzscharfen Geist des lasterhaften Anwalts Sir Wilfried Robarts (unvergessen: Charles Laughton) keine Chance zu haben scheint. Die gekonnte Mischung aus Komödie, Intrigenspiel und Melodram lockt ihre Zuschauer geschickt in kunstvoll ausgelegte Fallen. Beeindruckend auch die schauspielerische Leistung von Marlene Dietrich, die hier beinahe eine Fortsetzung ihrer Rolle in "Eine auswärtige Affäre" (1948) spielt. Überzeugend auch die Besetzung der Nebenrollen: John Williams als Polizeiinspektor, Henry Daniell als Laughtons Kompagnon. Die Rolle von Laughtons Ehefrau Elsa Lancaster, die 1958 einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin gewann, wurde extra in das Skript eingefügt. Der Grund: Elsa konnte ihren Mann so besser beaufsichtigen. "Zeugin der Anklage" wurde mit Sir Ralph Richardson und Diana Rigg 1982 fürs Fernsehen erneut verfilmt.
Foto: United Artist