Als Liliana Cavanis intelligent angelegtes, provozierendes Drama in den frühen Siebzigerjahren in die Kinos kam, war das Publikum geschockt, der Skandal groß. Die Geschichte einer sadomasochistischen Liebe zwischen einem Nazi und einem KZ-Opfer landete aufgrund seiner expliziten Szenen in vielen Ländern auf dem Index und blieb lange Zeit verboten. Noch heute erstaunt Cavanis psychologische Studie, die stark mit Rückblenden arbeitet, besonders durch das brillante und kühle Spiel des Hauptdarsteller-Duos, das schließlich an seinem Verlangen wie an einer Drogensucht zerbricht. Charlotte Rampling seinerzeit über ihre Rolle: "Ich liebe es, in meinen Filmen das Alltägliche zu verlassen. Was im Schatten passiert, hat mich immer mehr interessiert, als das, was das Licht offen zeigt. Jemanden zu lieben, heißt ja nicht unbedingt, dass man sich damit einen Idealzustand schafft. Die Frau, die sich in die Hände des Nachtportiers begibt, weiß, dass sie niemanden mehr so lieben wird wie ihn. Diese Liebe richtet sie zugrunde. Aber sie will es so."