Für drei Wochen wird die New Yorker Journalistin Faye Milano
nach Jerusalem geschickt, um von dort aus von dem immer
wieder neue Opfer fordernden Konflikt zwischen Israelis und
Palästinensern in möglichst heißen Stories zu berichten.In
der kurzen Zeit ihres Aufenthalts erlebt Faye Milano Haß und
Terror von beiden Seiten, und beide Seiten haben ihre
Argumente für ihr Tun. Sie lernt den jüdischen Schriftsteller
David kennen, der gerade seinen Pflichtdienst als
Reserveoffizier in Nablus/Westjordanland absolviert. Trotz
aller Resignation glaubt er, sein Land mit der Waffe
verteidigen zu müssen, auch wenn sein "zerbrechliches und
unschuldiges" Israel von einst inzwischen zu einem
repressiven Staat zu verkommen droht. Es gelingt ihr, zu dem
Palästinenserführer Mustafa Shafik Kontakt herzustellen,
dessen Sohn und Onkel im Kampf getötet wurden. Sie interviewt
Politiker, fotografiert Übergriffe der israelischen
Militärmacht gegenüber Arabern und kommt den Militärzensoren
ins Gehege. Je mehr sie erfährt, um so verwirrter ist sie.
Die "Guten" sind genauso wenig auszumachen wie die "Bösen",
die Grenzen verwischen sich. Am Ende gerät sie selbst in
tödliche Gefahr. Palästinensische Jugendliche umstellen ihr
Auto, drohen es umzuwerfen und sie zu erschlagen. Sie weiß
sich nur mit dem Griff nach der Waffe zu helfen.
Amos Kollek, ein Jahr älter als der Staat Israel, schrieb und
inszenierte mit "Drei Wochen in Jerusalem" einen
realistischen Politthriller, ein filmisch überzeugendes und
spannendes Plädoyer für die Eigenstaatlichkeit Palästinas und
den Frieden zwischen Arabern und Israelis auf der Basis
gegenseitiger völkerrechtlicher Anerkennung. Er selbst spielt
in der Figur des David sein Alter ego. Sein Film ist eine
geschickte Montage aus Spiel- und Dokumentarfilm; etliche
Statements von authentischen Persönlichkeiten aus beiden
Lagern, mit denen Faye Milano per Schnitt-Technik ein
Interview zu führen scheint, beleuchten die Probleme der
Region in jenen Jahren, da die Aussöhnung nur ein Traum in
weiter Ferne schien. So kommen u. a. Teddy Kollek, der kurz
nach den Dreharbeiten von einem Araber ermordete militante
Rabbi Meir Kahane und die renommierte Palästinensersprecherin
Hanan Ashrawi zu Wort. Der Kritiker Lawrence Cohn schrieb zu
"Drei Wochen in Jerusalem": "Die Low-Budget-Produktion
entstand klugerweise `vor Ort', und ebenso klug war die
Entscheidung des Regisseurs, auf Spannungsklischees zu
verzichten und auch die gewalttätigsten Szenen in
idyllischer, sonnenüberfluteter Szenerie spielen zu lassen."